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GN 19.01.2021 RKI 19.01.2021 Hausärzte in MV fordern schnellere Beteiligung am Impfen Warum nicht in Niedersachsen ? Warum nicht im Landkreis Bentheim ? Der Hausärzteverband Mecklenburg-Vorpommern fordert eine schnellere Beteiligung der Hausärzte an der Corona-Impfkampagne. Bisher wird nur durch mobile Teams und in speziellen Zentren geimpft. Die Hausärzte sagen, sie seien die Impfexperten schlechthin, da sie jedes Jahr etwa 400.000 Influenza-Impfungen vornehmen. Außerdem besäßen sie das Vertrauen ihrer Patienten und würden diese auch sehr gut kennen. Jörg Hinniger, Vorstandsmitglied im Hausärzteverband, meint, dass die Impfbereitschaft um ein Vielfaches höher wäre, wenn Hausärzte impfen würden. Hausärzte widersprechen Gesundheitsministerium Liebe Mitglieder ! Wir haben eine große Bitte, Achtet auf Euch, haltet euch an die vorgeschriebenen Maßnahmen unserer Regierung, Abstand halten, Masken tragen und Kontakte mit mehreren Personen meiden. Nur dann können wir unseren Beitrag leisten, das weniger Menschen angesteckt und am Coronavirus sterben.
Corona: Lockdown wird schärfer - Weil warnt und appelliert Stand: 05.01.2021 22:15 Uhr
Der Schulunterricht und die Kinderbetreuung in Niedersachsen werden nach den Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Krise zunächst bis Ende Januar stark eingeschränkt. An weiterführenden Schulen gibt es außer für Abschlussklassen keinen Präsenzunterricht, sondern Homeschooling, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Dienstagabend bei einer Pressekonferenz nach dem Gespräch der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). An Grundschulen gibt es zunächst eine Woche Distanzunterricht mit Aufgaben für Zuhause, danach dann Unterricht im Wechselmodell mit geteilten Klassen bis zum Ende des Halbjahres.
Corona-Pandemie wird zunächst bis zum 31. Januar verlängert . Private Zusammenkünfte sind nur noch im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstandes und mit maximal einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person gestattet. In Landkreisen mit einer 7-Tages-Inzidenz von über 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sollen die Länder weitere lokale Maßnahmen nach dem Infektionsschutzgesetz zur Einschränkung des Bewegungsradius auf 15 Kilometer um den Wohnort entweder prüfen oder anordnen - so die Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz.
"Löwenanteil der Infektionen im privaten Bereich" Die verschärften Kontaktbeschränkungen, die nun auch für Kinder unter 14 Jahren gelten sollen, begründete Weil damit, dass der Löwenanteil der Infektionen im privaten Bereich entstünde. "Wir wissen, dass das eine arge Einschränkung ist - insbesondere für Kinder", so Weil weiter. Er appellierte erneut an die Bürgerinnen und Bürger, von denen der eigentliche Erfolg abhänge. "Wir brauchen noch viel Geduld, Umsicht und Rücksichtnahme", sagte er. Deutschland sei weiter meilenweit vom Klassenziel entfernt - auch Niedersachsen. Aber: "Auch wenn wir sagen: 'Wir haben die Nase voll', bringt uns das nicht weiter." Tagestourismus unerwünscht In sogenannten Hotspots kann der Bewegungsradius auf 15 Kilometer rund um den Wohnort beschränkt werden. Dies gilt für Landkreisen mit einer 7-Tages-Inzidenz von über 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Ausnahmen sind nur mit triftigem Grund möglich. Die Länderchefs und die Kanzlerin weisen ausdrücklich darauf hin, dass "tagestouristische Ausflüge" - zum Beispiel in den Harz oder in den Deister - keinen triftigen Grund darstellen. GN 16.1.2020 Fragen und Antworten zum Impfstart Anmeldungen ausschließlich über die Hotline / Auftakt in der Grafschaft im Februar Von Susanne Menzel GRAFSCHAFT Am 28. Januar wird die Telefonnummer für die Vergabe von Impfterminen in Niedersachsen freigeschaltet. Die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis, die älter als 80 Jahre sind, können sich dann dort zwei Impftermine gegen das Corona- Virus benennen lassen. Das Team im Impfzentrum an der Paulstraße ist startklar. Soweit, so klar. Dennoch brennen den Grafschaftern noch zahlreiche Fragen rund um den Impfstart auf den Nägeln, wie etliche Kommentare besonders auf unserer Online- Plattform zeigen. GN-Redakteurin Susanne Menzel hat die wesentlichen Punkte aufgegriffen und mit Sascha Lehky und Chris Pubanz als organisatorische Leiter des Impfzentrums, Dr. Marianne Schoppmeyer, Ärztin des Gesundheitsamtes, sowie Jürgen Hartmann von der Stabsstelle des Landrates besprochen. Wenn ab 28. Januar Impftermine vergeben werden, wie lange muss ich dann vermutlich warten, bis es wirklich losgeht? Könnte schon ab 29. Januar geimpft werden? Ab Donnerstag, 28. Januar, ist die Hotline frei geschaltet. Dort werden jeweils zwei Impftermine pro Person vergeben. Die ersten Impflinge werden vermutlich im Februar an der Paulstraße vorstellig werden können. Das genaue Datum hängt davon ab, wann Impfstoff geliefert wird. Kann ich mich wirklich nur über die Hotline anmelden? Ja! Ausschließlich unter der Nummer 0800 99 88 665 können derzeit Termine vereinbart werden. Wichtig: Wir haben hier vor Ort keinen Einfluss auf die Terminvergabe. Es bringt also nichts, beim Gesundheitsamt, im Impfzentrum oder bei den Hausärzten nachzufragen. Dadurch geht es nicht schneller. Wir haben keinen Zugriff auf die Termindaten. Wie läuft die Termin-Koordination ab? Sobald wir wissen, wann und in welcher Menge Impfstoff geliefert wird, markieren wir über eine spezielle Software mit einer Kalenderfunktion dort den Zeitpunkt der Impfmöglichkeit und die Anzahl der möglichen Impfungen. Die Hotline-Mitarbeiter haben einen Zugriff auf dieses Planungstool und hinterlegen dann die entsprechenden Daten des Impflinges. Bekommen die Impflinge eine Rückmeldung oder eine Terminbestätigung? Ja, diese kommt entweder per Mail oder per Post. Sie ist mit einem QR-Code versehen, der hier im Impfzentrum eingelesen wird. Deshalb den Brief oder die ausgedruckte Mail auf jeden Fall zum Impftermin mitbringen. Das Land wollte über den Postdienstleister DHL alle über 80-Jährigen über den Impfstart informieren. Das hat in den vergangenen Tagen für heftige Diskussionen gesorgt, weil die Adresslisten wohl nicht vollständig sind. Nun hieß es, die Info solle über ein Schreiben der Kommunen gewährleistet werden. Einzig die Einwohnermeldeämter der Kommunen verfügen über solch einen Datensatz. Diese Info-Schreiben werden allerdings überbewertet. Sie sollen nur als Erinnerung dienen. Es wird breit aufgestellt über die Impfungen informiert werden. Auch wer kein Schreiben erhalten hat, kann und soll geimpft werden, sofern alle Voraussetzungen dazu stimmen. Wir haben vom Land Niedersachsen übrigens bisher keinen Auftrag erhalten, Benachrichtigungen an die über 80-jährigen Bürger zu verschicken. Nun sind Menschen in dem Alter nicht alle fit und mobil. Dürfen sie sich zur Paulstraße ein Taxi nehmen? Dürfen sie sicherlich. Jeder sollte aber zuvor mit seiner Krankenkasse abklären, ob die Kosten von ihr übernommen werden. Das Land ist dazu nach unserem Kenntnisstand noch in Verhandlungen mit den Gesetzlichen Krankenversicherungen. Ohnehin muss jeder Versicherte zunächst in Vorleistung treten. Wenn jemand auf Hilfe angewiesen ist: Darf er mit Begleitung ins Impfzentrum? Der Zugang ist behindertengerecht, also für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Rollatoren kein Problem. Sofern die Patienten zustimmen, sind Begleitpersonen ausdrücklich erlaubt. Ebenso Blindenhunde. Schnupfen oder Husten – wann sind Erkältungsanzeichen contraproduktiv fürs Impfen? Leichte Schnupfen- oder Hustensymptome sind kein Problem, ebenso nicht Fieber bis 38,5 Grad Celsius. Es wird zudem bei jedem, der das Impfzentrum betritt, die Temperatur gemessen. Wichtig für alle: Der Zutritt ist nur mit Mund-Nasen-Schutz erlaubt. Eine FFP2-Maske ist keine Pflicht, wäre aber wünschenswert. Das Personal im Impfzentrum ist mit FFP2-Masken ausgestattet und wird durch Plexiglasscheiben von den Besuchern getrennt. Wieviel Impfungen pro Tag sind an der Paulstraße möglich? Das hängt von der Verfügbarkeit des Impfstoffes ab. Wir können 20 Personen pro Stunde impfen. Wie ist das Impfzentrum aktuell geöffnet? Auch das ist abhängig von der Verfügbarkeit des Impfstoffes. Derzeit vergeben wir Termine werktags zwischen 8 und 16 Uhr, können aber bei Bedarf zeitlich ausweiten. Welche Unterlagen müssen mitgebracht werden? Ein Lichtbildausweis (Personalausweis, Führerschein, Rentenausweis, etc) und die Terminbestätigung. Schön wäre ein Medikamentenplan – bitte aber nicht die gesamte Krankenakte. Und der Impfausweis. Wenn der nicht vorhanden ist, wird hier eine Impfbescheinigung ausgestellt. Wichtig ist zudem der Hinweis, ob jemand Blutverdünner nimmt. Liegt ein Allergieausweis vor, kann auch der mitgebracht werden. Warum wurden Menschen, die innerhalb eines Pflegeheims im Betreuten Wohnen leben, nicht gleich mit geimpft und müssen extra einen Termin vereinbaren? Das ist vom Land so vorgegeben worden. Vermutlich, weil man davon ausgeht, dass diese Bürgerinnen und Bürger noch mobil sind. Was ist mit denen, die zu Hause betreut werden und bettlägerig sind? Kommen dort mobile Teams zum Impfen? Momentan ist das noch nicht vorgesehen. Wir können den Impfstoff nicht von Haus zu Haus transportieren. Eine Impfstoff-Einheit beinhaltet immer fünf bis sechs Impfdosen. Und wir können den nicht benötigten Impfstoff auch nicht einfach wegwerfen. Diese Menschen müssen sich leider noch etwas gedulden, bis hier eine Lösung gefunden wird. Um sie zu schützen, ist für die Pflegenden die Einhaltung der AHAL-Regeln sehr wichtig. Wen informiere ich, wenn ich Nebenwirkungen verspüre? Bisher sind Nebenwirkungen kaum aufgetreten, die Grafschafter haben den Impfstoff gut vertragen. Alle sind wohlauf. Leichte Schmerzen an der Einstichstelle sind ebenso normal wie Kopfschmerzen oder Abgeschlagenheit am Folgetag. Wer beunruhigt ist oder sich unwohl fühlt, sollte seinen Hausarzt informieren, oder sich über die Rufnummer 116 117 melden. Muss man für die Impfung etwas bezahlen? Nein, die Impfung ist für alle gratis. Für Privat- sowie für gesetzlich Versicherte. Wie geht‘s ab kommender Woche mit den mobilen Teams weiter? Wir beenden die Erstimpfungen und starten ab Dienstag parallel mit der zweiten Runde. Dann wird auch die Zahl der mobilen Teams erhöht. Wenn genügend Impfstoff da ist, werden wir zusätzlich an den Wochenenden unterwegs sein. Dass wir auch im Impfzentrum baldmöglichst starten, daran besteht kein Zweifel. Dennoch unsere Bitte an alle Grafschafter, ein wenig Geduld mitzubringen. Wir tun, was wir können.
Die Regeln ■ Maskenpflicht in allen allgemein- und Berufsbildenden Schulen (Sek I und II) während des Unterrichts. Ausgenommen sind Grundund Förderschulen. Außerdem besteht die Pflicht zum Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung nicht bei der Ausführung berufsbezogener, dauerhafter schwerer körperlicher Tätigkeit, bei der Sportausübung und bei Abschlussprüfungen, Klausuren und Klassenarbeiten, solange die Schüler einen Sitzplatz eingenommen haben und der Abstand von 1,5 Metern eingehalten wird. ■ Maskenpflicht auf Wochenmärkten wird verlängert. ■ Verpflichtendes Tragen von Atemschutzmasken der Schutzklasse FFP2 (oder höherwertig / ohne Ventil) in Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie in der ambulanten Pflege bleibt bestehen. ■ Verpflichtendes Tragen von Atemschutzmasken der Schutzklasse FFP2 (oder höherwertig) für Angehörige der Heilberufe und weitere medizinische Berufe bleibt ebenfalls bestehen. Vor gut zwei Wochen wurden eine Ausgangsbeschränkung und Besuchseinschränkungen für Alten- und Pflegeeinrichtungen in der Grafschaft festgelegt. „Hierzu werden wir die Entwicklung der Fallzahlen am Wochenende beobachten und am Montag eine Entscheidung treffen“, erklärt Kiehl. Beide Regelungen – Ausgangs- und Besuchsbeschränkung – gelten noch bis einschließlich 12. Januar. 12.01.2021 Ausgangssperre wird nicht verlängert / Polizei: Bevölkerung sehr einsichtig Von Steffen Burkert GRAFSCHAFT Die Kreisverwaltung wird die Ausgangsbeschränkungen für die Grafschaft Bentheim nicht verlängern. Das habe man am Montag beschlossen, erklärte Landrat Uwe Fietzek am frühen Nachmittag während einer Pressekonferenz im Kreishaus in Nordhorn. Die nächtliche Ausgangssperre gilt damit noch bis einschließlich Dienstag, 12. Januar, 24 Uhr. Auch die in der Grafschaft besonders weitgehenden Einschränkungen für Pflegeeinrichtungen, die ebenfalls über die gültige Landesverordnung hinausreichten, gelten danach nicht mehr.
Meldungen Keine neue Corona-Infektion GRAFSCHAFT Der Landkreis Grafschaft Bentheim hat am Montag einen weiteren Corona-Todesfall verzeichnet. Die Gesamtzahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung stieg damit auf 70. Nach insgesamt 49 Corona-Fällen am Wochenende gab es laut Landkreis gestern keine bestätigte Neuinfizierung. An Montagen sind die erfassten Fallzahlen meist geringer, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Die Gesamtzahl der Fälle seit Beginn der Pandemie lag bei 2993. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert nach Angaben des Niedersächsischen Landesgesundheitsamts sank in der Grafschaft von 94 auf 86. Als genesen galten 2620 Grafschafter, in Quarantäne befanden sich 392 Menschen. Gestern gab es hier 303 Infizierte. Die Fälle verteilen sich wie folgt (in Klammern die Veränderung zum Vortag): ■ Bad Bentheim: 11 (0) ■ Emlichheim: 29 (0) ■ Uelsen: 20 (0) ■ Neuenhaus: 29 (0) ■ Wietmarschen: 32 (0) ■ Nordhorn: 120 (-2) ■ Schüttorf: 63 (-1) ■ Auf GN-Online gibt es viele weitere Informationen und Grafiken zu diesem Thema. Einfach Online-ID @4073 im Suchfeld eingeben.
Danke an die Mitarbeiter der GN, die uns täglich mit den neuesten Corana Zahlen versorgen. RKI 19.01.2021 5.00 Uhr Grafschaft Bentheim Einwohner 137.162 Stand 31.12.2019 ???? Alter 00-04 Infektionen 0075 Todesfälle 00 Infektionen weiblich 1.538
19.01. Infektionen 129.566 Tote 2.685
19.01. Infektionen 2.059.382 Tote 47.832
19.01. Infektionen 30.179.116 Tote 656.410
19.01. Infektionen 95.562.738 Tote 2.041.047
19.01. Infektionen 394.939 Tote 7.122 19.01. Infektionen Keine Angaben 19.01. Infektionen 2.914.725 Tote 70.686 19.01. Infektionen 917.308 Tote 13.056 19.01. Infektionen 23.976.703 Tote 397.124 19.01. Infektionen 3.433.494 Tote 89.860 19.01. Infektionen 2.390.102 Tote 82.554 19.01. Infektionen 8.511.770 Tote 210.299 |
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November/Dezember 2020 | ||||
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Landkreis Grafschaft Bentheim Am Dienstag, den 29. Dezember 2020, soll mit dem Impfen gegen das Coronavirus begonnen werden. Das teilt die Kreisverwaltung mit. Zwei mobile Impfteams werden dann erst einmal Bewohner und Personal einer Alteneinrichtung am Nordhorner Rovenkamp mit der ersten von zwei notwendigen Dosen spritzen, so Landrat Uwe Fietzek. Der Pandemie-Stab des Landkreises habe sich auch über Heiligabend und Weihnachten täglich über die aktuelle Situation ausgetauscht und den Impfstart vorbereitet. Nach aktuellem Stand werde der Impfstoff morgen das Impfzentrum in Nordhorn erreichen. Der Impfstoff der Hersteller BioNTech/Pfizer werde auf Trockeneis geliefert. Bevor der Impfstoff verwendet werden kann, seien allein rund drei Stunden zum Auftauen im Kühlschrank notwendig. Der Landkreis weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich das Land Niedersachsen bei der Reihenfolge der Immunisierung an die Vorgaben des Bundes hält. Demnach haben Personen über 80 Jahren sowie Bewohner und Personal von Pflegeeinrichtungen oder medizinischen Einrichtungen höchste Priorität. |
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September/Oktober 2020 Es gibt außer Corona auch etwas Erfreuliches! Heute haben wir von der Dialectliteratuur en heimat, die Rezension über unser Buch "De Tied bilf Baas" erhalten. Geschrieben hat sie Roland Duhamel, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache, war Professor für deutsche Literatur an der Universität Antwerpen und hat über Literatur, Kunst- und Kulturphilosophie, Semiotik und Didaktik publiziert. Über internationale Anerkennung haben wir uns sehr gefreut!
Rezension De Tied blif Baas
Dialectliteratuur en heimat Over leven en werk van Karl Sauvagerd, voorvechter van het Platduits Dialektliteratur und Heimat
Meesterkleermaker en veelzijdig begaafd dialectdichter Karl Sauvagerd (1906-1992) behoorde in de tweede helft van de vorige eeuw tot de bekendste Nederduitse dichters in het hele grensgebied van Noord- West-Duitsland en Oost-Nederland. Na zijn dood werd hij vergeten. “De Tied blif Baas”: Karl Sauvagerd, Ausgewählte Texte und ein Lebensbild is bijzonder fraai uitgegeven. Het werk brengt leven en œuvre van de heimatdichter en voorvechter van het Platduits weer onder onze aandacht. In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts war der Schneidermeister und vielseitig begabte Heimatdichter Karl Sauvagerd (1906-1992) einer der bekanntesten niederdeutschen Dichter in der gesamten Grenzregion zwischen Nordwest-Deutschland und den Niederlanden. Er wurde nach seinem Tod vergessen. “De Tied blif Baas”: Karl Sauvagerd, Ausgewählte Texte und ein Lebensbild ist eine besonders geglückte Ausgabe. Das Werk lenkt unsere Aufmerksamkeit wieder auf das Leben und das Werk des Heimatdichters und des Meisters des Plattdeutschen. De bundel valt grosse modo in drie delen uiteen: een bloemlezing uit het werk, door Verena Kleymann naar thema’s geordend. een biografie door Helmut Lensing, die vooral het grote engagement van de dichter natrekt, en een onderzoek naar diens taal door Dieter Stellmacher, dit laatste met een licht ingekorte Nederlandse vertaling. Beide laatstgenoemde blokken vormen losstaande fundamentele opstellen, wat occasionele herhalingen en accentverschuivingen met zich meebrengt. Er is geen overkoepelende index
Die Ausgabe besteht im Großen und Ganzen aus drei Hauptteilen: einer Anthologie aus dem Werk, die von Verena Kleymann thematisch geordnet ist, einer Biographie von Helmut Lensing, der hauptsächlich das große gesellschaftliche Engagement des Dichters beleuchtet und eine Untersuchung seiner Sprache durch Dieter Stellmacher, letzterer mit einer leicht verkürzten niederländischen Übersetzung. Die beiden letztgenannten Blöcke bilden separate Grundanordnungen, was gelegentliche Wiederholungen und inhaltliche Akzentverschiebungen mit sich bringen. Es gibt keinen übergreifenden Index. Bis 1859 war Niederländisch die Amtssprache Het dialect in Oost-Nederland heet Nedersaksisch, in Duitsland spreekt men van de niederdeutsche of ook neuplattdeutsche Bewegung. Binnen dit Nederduits wordt de taal van het graafschap Bentheim bijna als Nederlands ervaren. Voor de Duitse barokdichter Paul Fleming schreven de Hollanders Jacob Cats, Daniel Heinsius en de Duitser Martin Opitz dezelfde taal. Aanleunen bij het Nederlands had er politieke en economische, sedert de hervorming en vooral na 1700 ook religieuze motieven. Tot 1859 was het Nederlands er de officiele taal. Pas na 1900 werd de Duitse grens ook taalgrens, behalve, weliswaar in afnemende mate, voor de dialecten. De oude eenheid krijgt door de oprichting van een euregio in 1965 een nieuwe kans. Pogingen om tot een gemeenschappelijke spelling te komen, gaan op het midden van de 20e eeuw terug. In 1995 verwierf het Nedersaksisch, in 1999 ook het Nederduits, de bescherming van het Europees Handvest voor Streektalen of Talen van Minderheden. Naast tijdschriften zoals t’Swieniegeltje (sedert 1956/55) werden sedert 1876 wetenschappelijke publicaties als het Jahrbuch des Vereins für Niederdeutsche Sprachforschung, van 1902 tot 2002 in Nederland ook de Driemaandelijkse Bladen in het leven geroepen. Der Dialekt in den östlichen Niederlanden heißt Nedersaksisch. In Deutschland spricht man von der niederdeutschen oder neuplattdeutschen Bewegung. Dieses Niederdeutsch wird in der Grafschaft Bentheim nahezu als Niederländisch erlebt. Sowohl der deutsche Barockdichter Paul Fleming als auch die Niederländer Jacob Cats, Daniel Heinsius und der Deutsche Martin Opitz schrieben in der gleichen Sprache. Angelehnt an das Niederländisch, gab es dafür politische und wirtschaftliche, seit der Reformation und vor allem nach 1700 auch religiöse Gründe. Bis 1859 war Niederländisch hier die offizielle Landessprache. Erst nach 1900 wurde die deutsche Grenze auch eine Sprachgrenze. Das gilt außer in zugegebenermaßen abnehmendem Maße für die Dialekte. Die alte Spracheinheit bekam durch die Schaffung der Euregio in 1965 eine neue Chance. Versuche, eine gemeinsame Schreibweise zu verankern, gehen auf die Mitte des 20. Jahrhunderts zurück. 1995 erwarb das Niedersächsisch, in 1999 auch Niederdeutsch den Schutz durch die Europäische Charta für Regional- oder Minderheitensprachen. Neben Zeitschriften wie t’ Swieniegeltje (seit 1956/55] wurden in den Niederlanden auch wissenschaftliche Publikationen wie das Jahrbuch des Vereins für Niederdeutsche Sprachforschung von 1902 bis 2002 in den Niederlanden veröffentlicht und auch die vierteljährlich erscheinenden Zeitschriften ins Leben gerufen.
Allesbehalve vanzelfsprekend en tot vandaag als grote Verdienste aan te rekenen was na 1945 Sauvagerds inzet voor een vernieuwde Nederlands-Duitse verstandhouding Es war alles andere als selbstverständlich und es ist bis heute ein großes Verdienst Sauvagerds, nach 1945 für ein erneutes niederländisch-deutsches Verständnis zu werben.
Sauvagerds werk omvat meer dan 600 titels, in de eerste plaats poezie en liederen, gedeeltelijk door hemzelf op muziek gezet, maar ook verhalen (vertelsels), vijf romans, gebeden, toneel, raadsels, fabels, sprookjes evenals een zeer leesbaar dialectwoordenboek, dat niet zonder invloed op het in Göttingen tot stand gekomen Niedersächsisches Wörterbuch gebleven is. Zijn dichtkunst is in de traditie van de 19e-eeuwse dialectpoezie en van de toenmalige droom van een groot Nedersaksen (van Duinkerke tot Koningsbergen) te zien. Wie hier grote literatuur verwacht, komt misschien niet aan zijn trekken. Maar Indien literatuur de kunst is van het onaangetaste, andere woord, dan ligt de charme van de doorgaans rijmende, over nette stroofjes verdeelde versjes, in het frisse, ja exotische taalgebruik, het Nederduitse plat, dat voor Nederlandstaligen, zelfs voor Vlaamse dialectsprekers verstaanbaarder overkomt dan voor de meeste Duitsers. Voor deze laatsten zijn dan ook de woordverklaringen achteraan duidelijk bedoeld. Het werk laat ons in een andere, verloren wereld onderduiken, de wonderlijke wereld van de ongeschonden landbouw- en heidelandschappen, bijgeloof en volkslegenden. Bij alle actuele zorg voor een ecologische omgang met de natuur zetten zich deze verzen tegen de vooruitgang af. Dictie en woordenschat zijn eenvoudig en bewegen zich rond Pracht, Sünne, blööjen en sacht. De meeste gedichten optimistisch, eindigen met een korte morele of religieuze bezinning. Ze zijn optimistisch, Sauvagerds Werk umfasst mehr als 600 Titel, hauptsächlich Gedichte und Lieder, die teilweise von ihm selbst vertont wurden, aber auch Geschichten, fünf Romane, Gebete, Dramen, Rätsel, Fabeln, Märchen sowie ein sehr eingängiges Dialektwörterbuch, das nicht ohne Einfluss auf das in Göttingen erschienene Niedersächsische Wörterbuch geblieben ist. Seine Gedichte stehen in der Tradition der Dialektpoesie des 19. Jahrhunderts und sind geprägt von der Illusion eines großen Niedersachsens (von Dünkirchen bis Königsberg) in dieser Zeit zu verstehen. Diejenigen, die hier großartige Literatur erwarten, sind möglicherweise nicht ganz zufrieden. Aber wenn Literatur die Kunst des unberührten anderen Wortes ist, dann liegt der Reiz der normal gereimten Verse, die in den gekonnt komponierten Strofen verteilt sind, in der frischen, sogar exotischen Sprache, dem niederdeutschen Platt, das für Niederländischsprechende, sogar für flämische Dialektsprecher verständlicher erscheint als für die meisten Deutschen. Für letztere sind die Worterkärungen am Ende des Buches daher eindeutig bestimmt. Die Arbeit taucht uns in eine andere, verlorene Welt ein, die wunderbare Welt der intakten Agrar- und Heidelandschaften, des Aberglaubens und der Volkslegenden. Bei aller gegenwärtigen Sorge um einen ökologischen Umgang mit der Natur stehen diese Verse im Gegensatz zum Fortschritt. Diktion und Wortschatz sind einfach und bewegen sich rund um Pracht, Sünne, blööjen und sacht. Die meisten Gedichte sind optimistisch und enden mit einer kurzen moralischen oder religiösen Reflexion. Sie sind optimistisch: Drum l å t uns nich jammern en klagen Drum l å t uns nich jammern en klagen manchmal humorvoll und verherrlichen Arbeit und Leben: Ze zijn allerminst heidens, maar getuigen van christelijke berusting en laatromantische natuurverering. Hun boodschap is matiging Sie sind keineswegs heidnisch, sondern zeugen von christlichem Glauben und spätromantischer Verehrung der Natur. Ihre Botschaft ist Mäßigung ”all's met m åå t" is 't beste up de duur. en levensaanvaarding niet tegenstaande de eindigheid alom. Tenstotte luidt de titel van het werk De Tied blif Baas, naar de titel van de bekendste dichtbundel van Karl Sauvagerd (1955), maar boven de baas staat van oudsher ”all's met m åå t" is 't beste up de duur. und Akzeptanz des Lebens trotz der Endlichkeit überall. Der Titel des Werkes lautet De Tied blif Baas, nach dem Titel der berühmtesten Gedichtsammlung von Karl Sauvagerd (1955), aber über allem steht bei Sauvagerd für immer: Dee uns de Tied hier gaf En niet te vergeten, het Nederduitse dialect, dee blif. Kleine onnauwkeurigheidjes zijn enkete malen in de verwijzingen geslopen, een keertje in de spelling van een eigennaam en in een titel. En de vertaler verplaatst het Oost-Vlaamse Zele naar West-Vlaanderen. Kleine Ungenauigkeiten haben sich einige Male in dem Werk eingeschlichen, einmal in der Schreibweise eines Eigennamens und einmal in einem Titel. Und der Übersetzer verlegt das ostflämische Zele nach Westflandern. Het Nederduitse plat komt voor Nederlandstaligen, zelfs voor Vlaamse dialectsprekers verstaanbaarder over dan voor de meeste Duitsers. Das niederländisch-deutsche Platt erscheint Niederländisch-sprachigen, sogar flämischen Dialektsprechern, verständlicher als den meisten Deutschen. Alles behalve vanzelfsprekend en tot vandaag als grote Verdienste aan te rekenen was na 1945 Sauvagerds inzet voor een vernieuwde Nederlands-Duitse verstandhouding. Alles andere als selbstverständlich und bis heute als ein großes Verdienst Sauvagerds anzusehen ist sein goßes Engagement für eine erneute niederländisch-deutsche Versöhnung nach 1945. Darüber hinaus ist es für niederländischsprachige Personen inspirierend, welche Einblicke das Werk bietet in die Entwicklung und Geschichte ihrer Standardsprache. In einer Zeit, in der selbst wichtige kulturelle Sprachen wie Niederländisch und Deutsch vom allgegenwärtigen Englisch verdrängt werden, kann die Frage nach dem Wert von Dialekten und Dialektpoesie natürlich in Frage gestellt werden. Sauvagerds Antwort darauf: Dialekt ist Heimat.
"De Tied biif Baas": Karl Sauvagerd, Ausgewahlte Texte und ein Lebensbild. Roland Duhamel, ondervoorzitter van de Verein Deutsche Sprache, was hoogleraar Duitse literatuur aan de Universiteit Antwerpen en publiceerde o.m. over literatuur, kunst- en cultuurfilosofie, semiotiek en didactiek. Roland Duhamel, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache, war Professor für deutsche Literatur an der Universität Antwerpen und hat über Literatur, Kunst- und Kulturphilosophie, Semiotik und Didaktik publiziert. Kontakt: rolandduhamel@telenet.be |
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August 2020 | ||||
GN 26.08.2020 Heinrich Kuiper starb im Dezember 2019. Foto: Hamel „Ein Philosoph des einfachen Lebens“ Buch mit Texten des 2019 verstorbenen Grasdorfer Heimatdichters Heinrich Kuiper erschienen Von Sascha Vennemann NEUENHAUS „Niks blif, wu ’t is“ – „Nichts bleibt, wie es ist“: Es gibt wohl kaum einen besseren Titel für ein Buch, dass rund 80 Gedichte des plattdeutschen Heimatdichters Heinrich Kuiper aus Grasdorf in der Samtgemeinde Neuenhaus in sich vereint. Denn eigentlich sollte das Buch, das etwa ein Viertel seiner insgesamt 230 Texte versammelt, bereits am 27. Mai zum 83. Geburtstag Kuipers erscheinen und ihm übergeben werden. Der Termin musste nicht nur wegen der Corona-Krise ausfallen: Der Dichter war fünf Monate vorher, am 27. Dezember 2019, nach kurzer Krankheit überraschend verstorben (die GN berichteten). Am Dienstag, 25. August, versammelten sich im Alten Rathaus in Neuenhaus nun die Beteiligten an dem inzwischen abgeschlossenen Buchprojekt, um es der Öffentlichkeit vorzustellen sowie Heinrich Kuiper und sein Werk zu würdigen. Als „Bauer, Dichter und Philosoph des einfachen Lebens“ beschreibt ihn Christa Pfeiffer vom Redaktionsteam, das in den vergangenen Jahren und Monaten an der Textsammlung gearbeitet und ein biografisches Zusatzkapitel verfasst hat. Zusammen mit Dr. Gerrit Jan Beuker, Dr. Friedel Helga Roolfs und Siegfried Wigger hat sie den Inhalt aufbereitet. Heinrich Kuiper selbst hatte noch an der Auswahl der Texte mitgewirkt. „Es nun im fertigen Zustand zu sehen, hätte ihn sehr gefreut“, sagt Pfeifer in ihrem Redebeitrag, in dem sie Kuipers Leben nachzeichnet. Der 1937 in Grasdorf geborene Heinrich Kuiper habe sein ganzes Leben in Grasdorf auf der Hofstelle seiner Eltern nahe der Vechte verbracht und war bis 1994 als Bauer tätig. Genügsam war er, berichtet Paul Mokry, Bürgermeister der Stadt Neuenhaus. Kuiper kam ohne Fernseher, Computer oder Auto aus, hörte aber Radio, las viel und fuhr überall mit dem Fahrrad hin. „Gut und Geld bildeten für ihn keinen Lebenssinn“, sagt Mokry. Bereits als Schüler entstanden erste Texte, mehr als 50 Jahre sollte er sich der Lyrik widmen, in der sich mit den Menschen, der Natur und der Umwelt seiner Grafschafter Heimat dichterisch auseinandersetzte. Als eine Art „lebendes Lexikon, der fast jeden kannte“ beschreibt Dr. Gerrit Jan Beuker den Dichter, der in fast prophetischer Voraussicht immer wieder formelhaft die Befürchtung äußerte, das Buch werde wohl erst nach seinem Tod erscheinen und sich damit in eine Reihe mit posthumen Veröffentlichungen von seinen Kollegen und Vorbildern, den Heimatdichtern Karl Sauvagerd und Carl van der Linde, stellen. Dr. Friedel Helga Roolfs von der Kommission für Mundartforschung ordnet die Texte des Grasdorfer Dichters als von den Idealen der „Natur und Einfachheit, Mitmenschlichkeit und Menschenfreundlichkeit“ ein. Es sei eine Herausforderung gewesen, die handschriftlich verfassten Gedichte in eine – auch für des Plattdeutschen nicht mächtige Leser – nachvollziehbare Form zu bringen. Leichte Anpassungen bei der Zeichensetzung und der Schreibweise einiger Wörter, seien mit Einverständnis Kuipers vorgenommen worden. Landrat Uwe Fietzek überreicht im Anschluss an die Reden in seiner Funktion als Erster Vorsitzender des Heimatvereins Grafschaft Bentheim die ersten druckfrischen Ausgaben des im Verlag des Vereins erschienenen Buchs an die Mitwirkenden. Er sieht eine gedankliche Verbindung von Kuipers Einstellungen zur Genügsamkeit und dem verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen, die solche Gedanken wieder aufgreifen. Kuiper sei daher in seiner Weltsicht vielleicht moderner als er sich selbst empfunden haben mag. Die Grafschafter Sparkassenstiftung hat das Buchprojekt mit einer Spende von 5000 Euro unterstützt und damit rund ein Drittel der gesamten Produktionskosten übernommen. Lars Klukkert vom Stiftungsrat berichtet, dass es kaum außer Frage stand, Kuipers Werke und sein Wirken in geordneter Form für die Nachwelt zu erhalten. Der Dichter fungiere zudem als Botschafter der plattdeutschen Sprache. Auch Bernhard Jansen, Geschäftsführer Heimatverein Grafschaft Bentheim sowie Georg Hagmann, Erster Vorsitzender Heimatfreunde Neuenhaus, erinnern sich gern an Kuiper, der bei den Treffen der Heimatfreunde fast immer dabei war und seine Gedichte und Geschichten vorlas. „Er war ein besonderer Mann“, sagt Hagmann. „Solche Menschen brauchen wir in der Gesellschaft, die uns dazu bringen, über einige Dinge noch einmal anders nachzudenken.“ Das Buch „Niks blif, wu ’t is“ ist als Hardcover im Verlag Heimatverein der Grafschaft Bentheim erschienen (ISBN 978-3-9818211-9-2). Es ist ab sofort zum Preis von 19,90 Euro im Buchhandel und in der Geschäftsstelle des Heimatvereins, NINO-Allee 2 in Nordhorn, erhältlich. Freuen sich über das Buch mit Heinrich Kuipers Gedichten: (von hinten links nach vorne rechts): Georg Hagmann (1. Vorsitzender Heimatfreunde Neuenhaus), Siegfried Wigger (Fotograf), Uwe Fietzek (1. Vorsitzender Heimatverein Grafschaft Bentheim), Lars Klukkert (Stiftungsrat Sparkassenstiftung), Bernhard Jansen (Geschäftsführer Heimatverein Grafschaft Bentheim), Paul Mokry (Bürgermeister Stadt Neuenhaus), Dr. Friedel Helga Roolfs, Christa Pfeifer und Gerrit Jan Beuker (Redaktion). Foto: Vennemann |
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Juli 2020 Kunstverein an der Hauptstraße In einem mitten in der Stadt Neuenhaus gelegenen Gebäude aus dem Jahre 1750 verfügt der 1993 gegründete Kunstverein über eine Ausstellungsfläche von 600 qm mit eigenem Skulpturengarten. In seiner Angebotsstruktur spiegelt er die Vielfalt heutiger künstlerischer Positionen. Die Auswahl der Künstler erfolgt international und ohne Altersbeschränkung. Grenzüberschreitungen der klassischen Disziplinen sind für die Programmgestalt ebenso interessant wie Positionen, die durch ihr künstlerisches Werk für die und über die aktuelle Kunst hinaus Bedeutung erlangt haben. Einzig die ortsbezogene Herausforderung an den Künstler sowie der Experimentiercharakter des jungen oder gereiften Werkes zählen. Im jährlichen "Atelier auf Zeit" verwaldet sich der Kunstverein für einige Wochen in einen Experimentierraum für Künstler und die Reihe "Parallel" bietet regional ansässigen Künstlern ein weiteres Forum. Das Vermittlungsprogramm beinhaltet u.a. Ausstellungsführungen, Vorträge, Künstlergespräche und die Arbeit mit Schulklassen und Kindern. Vermittlungsangebote wie Ausstellungsführungen, Vorträge, Künstlergespräche, Jahresgaben usw. bilden das Beiprogramm zu allen Ausstellungen. Der Kunstverein publiziert Ausstellungskataloge und Künstlerbücher. Er ist Mitglied im AdKV (Arbeitsgemeinschaft deutscher Kunstvereine). Die Tradition der Kunstvereine reicht zurück bis ins frühe 19. Jahrhundert, ihre Modernität verdanken sie ihrer gleichermaßen flexiblen wie aktuellen Ausstellungspolitik. Seither zeigen und vermitteln an die 200 deutsche Kunstvereine aktuelle Kunst. In diesem Sinne versteht sich der Kunstverein Grafschaft Bentheim auch als risikobereiter Mitgestalter einer überregionalen Kultur- und Kunstlandschaft. |
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02.05.2020 Liebe Mitglieder Am 27.5. 2020 wäre unser Heimatdichter Heinrich Kuiper 83 Jahre alt geworden. An diesem Tag sollte sein Werk in einem Gedichtband vorgestellt werden. Corona hat uns einen Strich durch unsere Planung gemacht. Der neue Termin wird euch rechtzeitig bekannt gegeben. Niks blif, wu ’t is! An ’n Lewensweg völ Rosen blööjt en wast
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Mai 2020 | ||||
GN Online 02.05.2020, 13:27 Uhr / Lesedauer: ca. 2min Heimatfreunde Neuenhaus übergeben Klaus Vorrink und Berend Vette von den Heimatfreunden in Neuenhaus übergaben jeweils zwei Exemplare des vor einem halben Jahr erschienenen Buches „De Tied blif Baas“ über den Grafschafter Heimatdichter Karl Sauvagerd an Alten- und Pflegeeinrichtungen.
vor dem Hansa-Wohnstift am Vechtesee präsentieren Jürgen Timmermann (Vorstand Grafschafter Volksbank, links) und Sven Brüggemann (Heimleiter) die Bücher. Die Stiftung der Grafschafter Volksbank hatte den Druck durch einen Zuschuss ermöglicht. Foto: Plawer Von Günter Plawer Nordhorn Die Bewohnerinnen und Bewohner der Grafschafter Alten- und Pflegeheime können sich über neuen Lesestoff freuen. „Alle Alten- und Pflegeheime können ja wegen der Corona-Pandemie nicht besucht werden und da kann für die Frauen und Männer in den Einrichtungen die Zeit sehr lang werden“, erklären Klaus Vorrink und Berend Vette. „Deshalb wollten wir mit den Büchern ein bisschen helfen, gut über diese Zeit hinweg zu kommen.“ Stellvertretend für die Pflegeeinrichtungen überreichten Vorrink und Vette zwei Exemplare an den Leiter des Nordhorner „Hansa Wohnstift am Vechtesee“ Sven Brüggemann. Er bestätigt den Eindruck der beiden und erklärt: „Wir machen uns natürlich auch viele Gedanken, wie wir unseren Bewohnern diese Zeit so gut wie möglich gestalten.“ Allerdings seien da auch immer wieder die Versorgemaßnahmen zu beachten, sodass unter anderem die hauseigene Bibliothek nicht geöffnet sein kann. „Wir haben deshalb unser Leseangebot auf das Haus verteilt, damit nicht zu viele sich zu nahekommen.“ Besonders freut sich Brüggemann darüber, dass mit dem Buch über den Heimatdichter Sauvagerd ein kleines Stück Heimat ins Haus kommt. „Es ist vor allem die vertraute plattdeutsche Sprache der Gedichte und Geschichten, die guttut“, meint der Heimleiter. Davon ist auch Jürgen Timmermann von der Grafschafter Volksbank überzeugt. „Wir alle sind durch die Beschränkungen durch den Corona-Virus herausgefordert, aber die Alten und Pflegebedürftigen trifft es durch das Besuchsverbot besonders hart.“ Die Stiftung der Grafschafter Volksbank hatte den Druck des mit dem Preis „Plattdeutsches Buch des Jahres 2019“ ausgezeichneten Buches durch einen Zuschuss möglich gemacht. „Wenn wir jetzt einige Exemplare des Buches an diese Einrichtungen verschenken und wir damit ein wenig helfen können, freut uns das besonders.“ In den nächsten Tagen werden die beiden Herausgeber Klaus Vorrink und Berend Vette die insgesamt 140 Bücher an die anderen Alten- und Pflegeeinrichtungen und an die Krankenhäuser in der Grafschaft verteilen. „Wir werden dabei natürlich sehr auf die Hygienevorschriften achten“, versichern die beiden. |
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April 2020 Tief betroffen müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass Dini Jürriens am 19.04.2020 verstorben ist. In großer Dankbarkeit erinnern wir uns ihrer unermüdlichen und ruhigen Arbeitsweise in verantwortlichen Bereichen unseres Heimatvereins. Für die Heimatfreunde Neuenhaus e. V. |
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März 2020 Es gibt außer Corona auch etwas Erfreuliches! Heute haben wir vom Quickborn Verlag, Zeitschrift für plattdeutsche Sprache und Literatur, die Rezension über unser Buch "De Tied bilf Baas" erhalten. Geschrieben hat sie Wilfried Zils. Über den Bericht haben wir uns sehr gefreut!
Rezension De Tied blif Baas
Siet 2005 word van de Carl-Toepfer-Stiften dat »Plattdüütsk Book van 't Jahr« utköört. 2019 full de Wahl up »De Tied blif Baas«, en Book over un 1 Kick hier: Helga VORRINK / Siegfried KESSEMEIER (Rutgevers): Carl van der Linde. Löö un Tied. Ausgewählte Texte und ein Lebensbild. Veldhausen 2008. - Dat Wark was 2009 dat »Plattdüütsk Book van 't Jahr«. för en groot Bedüden in sien Levend un dat van all Minsken hett. Well de beid kört Riemseis mit Bedacht lesen deit, hollt de Aam an - un freit sük over dat löss Grafft. Dat Karl Sauvagerd sien Heimaat un Spraak, man ok de Minsken um sük to leev hadd hett, kann man bi 't Lesen marken. Un man leest geern, wat hum dör de Kopp g å hn is, ok wenn 't neet immer licht fallt. Dat liggt vör all an sien Schrievwies (to 'n Bispööl sünd Nomen deelwies lütt schreven, so as in »Stormteken«), de de Rutgevers so laten hebben, as se hör vörfunnen hebben - en Entscheden, de man good verstahn kann. De Text-Utwahl spe- 2 Fehlers/Versehns sünd mi blot upfallcn up de Sieden 181, 350, 360, 368, 378 (hier mutt dat »Strophen« un neet »Verse« heten), 381 un 397. Wilfried Zils
Rezension aus der Zeitschrift für plattdeutsche Sprache und Literatur Quickborn 110. Jahrgang Heft 1 2020 SS 61 - 64 |
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Diese Info möchten wir an unsere Mitglieder weitergeben Unsere GN (Danke für den Bericht) Wie Corona in die Grafschaft kam Die Chronik einer Krise: Protokoll der GN-Berichterstattung Januar 7. Auf Seite 12 berichten die Grafschafter Nachrichten am 7. Januar 2020 in einer kleinen Meldung über eine „mysteriöse Krankheit in China“. Nur 66 Tage später wird die Schlagzeile auf der GN-Titelseite lauten: „Corona lähmt die Grafschaft“. 10. GN-Leser müssen bis Seite 18 blättern, um in einem Bericht erstmals über das neuartige Coronavirus zu lesen, das sich im fernen China ausbreitet. „Mysteriöse Lungenkrankheit enträtselt“, lautet an jenem 10. Januar die Schlagzeile auf der GN-Seite „Gut zu wissen“. Der Artikel beginnt mit den Sätzen: „Die Ausbreitung einer zuvor unbekannten Lungenkrankheit in der zentralchinesischen Metropole Wuhan geht wahrscheinlich auf ein neuartiges Coronavirus zurück. Chinesische Experten hätten die Gensequenz des Erregers entziffert, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestern in Peking mit. Demnach stecken sich Menschen nicht allzu leicht gegenseitig mit dem Erreger an.“ 13. Nur drei Tage später lautet die Schlagzeile bereits: „Erster Toter durch Lungenkrankheit“. Auch diese Meldung aus China schafft es in den GN nur auf Seite 18. 17. Das Virus breitet sich schneller aus als erwartet. Nun gibt es bereits Verdachtsfälle in Japan, Thailand, Hongkong, Singapur und Südkorea. 21. Die GN berichten über einen starken Anstieg bei der Zahl der Erkrankten. Und: „Experten befürchten, dass der vermutlich von einem Tier übergesprungene Erreger anders als anfangs angenommen auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.“ All das steht auf Seite 26. Das Top-Thema auf der GN-Titelseite lautet an diesem Tag: „Millionen haben Zweit- oder Drittjob: Zahl der Mehrfachbeschäftigten steigt deutlich an“. 22. Nur einen Tag später taucht im Zusammenhang mit dem Coronavirus erstmals der Begriff „Pandemie“ auf – und die GN widmen dem Thema die halbe Seite 4. „Wie groß ist die Gefahr für Deutschland?“, lautet eine zentrale Frage. „Nach dem Anstieg der Patientenzahl in China halten Experten vereinzelte Einschleppungen der Krankheit nach Europa für immer wahrscheinlicher“, vermelden Nachrichtenagenturen. Das Gesundheitsrisiko werde vom Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin jedoch weiterhin als „sehr gering“ eingestuft. Zwar könne es einzelne Fälle von Importen geben, fortgesetzte Infektionsketten – also anschließende Übertragungen von Mensch zu Mensch – seien nach derzeitigem Stand aber unwahrscheinlich. 23. Die „Zahl der Corona- Toten steigt abrupt“, melden die GN nun schon groß auf Seite 2. Nach Einschätzung der Bundesregierung bedeutet die Ausbreitung der neuen Lungenkrankheit jedoch nur ein „sehr geringes“ Gesundheitsrisiko für die Menschen in Deutschland. Es gebe keinen Grund, jetzt in Alarmismus zu verfallen, sagte ein Sprecher von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). 24. Die Berichterstattung über das Coronavirus nimmt spürbar zu. Tauchte der Begriff bislang ein-, höchstens zweimal pro Zeitungsausgabe auf, befassen sich an diesem Tag bereits fünf Artikel mit diesem Thema. Darunter erstmals auch eine – allerdings noch recht kleine – Meldung auf der Titelseite. 25. Allmählich wird das tatsächliche Ausmaß erkennbar. Auf der GN-Titelseite heißt es heute: „41 Millionen Chinesen unter Quarantäne“. Im Innern beginnt ein ausführlicher Bericht mit den Worten: „Millionenstädte abgeschottet, das Militär im Einsatz, keine Pauschalreisen mehr ins Inund Ausland: China reagiert mit immer neuen Maßnahmen auf die grassierende Lungenkrankheit.“ Und trotz dieser ohnehin schon dramatischen Berichte werden sogar Zweifel laut, ob die offiziellen Angaben überhaupt das wahre Ausmaß der Infektionswelle im Land wiedergeben. 29. Das Virus kommt näher. Erstmals befasst sich auch unsere Lokalredaktion mit dem Thema. „Man ist so gut vorbereitet, wie man vorbereitet sein kann“, sagt Jürgen Hartmann, Sprecher des Landkreises Grafschaft Bentheim, den GN. Im Verdachtsfall würden die gleichen Vorkehrungen getroffen, die auch bei anderen Infektionskrankheiten gelten: Das Grafschafter Gesundheitsamt leite eine Reihe Schutzmaßnahmen ein, angefangen bei der Isolierung des Patienten in der Euregio-Klinik in Nordhorn bis zur Diagnostik. Derzeit würden laut Hartmann jedoch keine gesonderten Maßnahmen wegen des Virus getroffen. Wirklich ernst nimmt diese Bedrohung in Deutschland weiterhin kaum jemand. Auf der GN-Titelseite wird Gesundheitsminister Spahn mit den Worten zitiert: „Kein Grund zur Sorge.“ Und in einem Kommentar heißt es: „Nach Lage der Dinge deutet nichts darauf hin, dass das Coronavirus bei uns auch nur annähernd so gefährlich werden könnte, wie es die Grippe längst ist.“ 30. In einem GN-Interview erklären Ärzte der Euregio-Klinik in Nordhorn das Vorgehen im Ernstfall. Ein Virologe warnt vor Panikmache. Er habe mehr Angst vor der jährlichen Influenza als vor dem Corona-Virus. 27. Der Gesundheitsminister spricht erstmals eine deutliche Warnung aus: Jens Spahn erwartet eine viel stärkere Verbreitung des Coronavirus in Deutschland. „Wir befinden uns am Beginn einer Corona- Epidemie in Deutschland“, zitieren ihn die GN auf ihrer Titelseite. „Die Infektionsketten sind teilweise – und das ist eine neue Qualität – nicht nachzuvollziehen.“ Vor diesem Hintergrund sei es fraglich, ob die bisherige Strategie zum Eingrenzen des Virus und zum Beenden der Infektionsketten weiter aufgehe. 28. Nein, das Coronavirus sei ausdrücklich nicht in der Grafschaft Bentheim angekommen, betont Amtsarzt Dr. Gerhard Vogelsang im Ausschuss für Soziales und Gesundheit. Bislang wurden im Kreis keine Fälle nachgewiesen. Aber: „Ich gehe davon aus, dass wir welche bekommen werden“, sagt der Leiter des Gesundheitsamtes mit Blick auf die kommenden Monate. Zwei Reisende aus der Grafschaft Bentheim befinden sich zu diesem Zeitpunkt in häuslicher Quarantäne. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, wie der Arzt betont. Denn die beiden waren Passagiere auf dem Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“. Die Grafschafter sorgen derweil vor: Masken und Desinfektionsmittel in Apo- theken und Drogerien werden knapp. März 2. Unweit der Grafschaft ist am Sonntag, 1. März, im niederländischen Coevorden der erste Corona-Erkrankte gemeldet worden. Der Mann soll sich beim Karneval in Tilburg infiziert haben. Er lebt in der Ortschaft Dalen, nur wenige Kilometer von der Grenze bei Emlichheim entfernt – und arbeitet im grenzüberschreitenden Europark, wo er auch mit Kollegen aus der Grafschaft in Kontakt gekommen ist. „Corona-Virus plötzlich ganz nah“, schreiben die Grafschafter Nachrichten. 5. „Coronavirus erreicht die Grafschaft“, titeln nun die GN. Ein 27-jähriger Mann aus Schüttorf steht zuhause unter Quarantäne. Dasselbe gilt vorsorglich für alle Angehörigen, die mit ihm im selben Haushalt leben. „Nach bisherigen Erkenntnissen hatte er sich durch Kontakt zum Infizierten in Coevorden mit dem Virus infiziert“, teilt die Kreisverwaltung mit. Der Niederländer, dessen Infektion am 1. März bekannt geworden war, ist ein Arbeitskollege des Schüttorfers. 7. „Die Bevölkerung muss sich wirklich nicht verrückt machen!“, sagt Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), im Interview mit unserer Redaktion. Das Coronavirus sei „viel zu harmlos“, um das Gesundheitssystem auf eine ernste Probe zu stellen. Er wendet sich deswegen auch energisch gegen Schulschließungen oder das Absagen von Großveranstaltungen. Ein Bürgertelefon des Landkreises zum Thema Coronavirus wird bereits rege in Anspruch genommen. Bis Freitagnachmittag, 6. März, haben sich mehr als 80 Grafschafter mit Fragen an die Hotline gewandt. 10. Während die Zahlen der Corona-Infizierten weltweit weiter stei- 11. 12. Auch im Emsland und in der Grafschaft kursieren Fotos von Hamsterkäufen und leeren Nudelregalen in Supermärkten. Immer wieder kommt die Frage auf, ob die Versorgung mit Lebensmitteln im Fall einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus überhaupt sichergestellt sei. Aus Sicht des Grafschafter CDUBundestagsabgeordneten Albert Stegemann aus Ringe ist diese Sorge jedoch unbegründet. Der Landwirt und CDU/ CSU-Fraktionssprecher für Ernährung und Landwirtschaft verweist auf regionale Produkte und die Stärke der 13. „Veranstaltungen bis Ende April abgesagt“, melden die GN. Immer stärker wirkt sich die Verbreitung des Erregers auf das öffentliche Leben in der Grafschaft aus. Landkreis und Kommunen sagen alle eigenen Veranstaltungen bis Ende April ab. Ob ab Montag auch die Schulen in Niedersachsen geschlossen bleiben, darüber herrscht Rätselraten. „Die Euregio-Klinik ist auf die Aufnahme ernsthafter Corona-Fälle vorbereitet“, erklärte Klinik- Geschäftsführer Michael Kamp auf Nachfrage der GN. Am Donnerstagvormittag waren zwei weitere Fälle in der Grafschaft – in Neuenhaus sowie in Wietmarschen – bestätigt worden. 14. „Corona lähmt die Grafschaft“, lautet die Schlagzeile auf der GN-Titelseite – 66 Tage, nachdem der erste Bericht über die „mysteriöse Krankheit in China“ erschienen war. In der Grafschaft Bentheim gibt es inzwischen einen vierten Coronafall. Ein 50-jähriger Neuenhauser hat sich offenbar während eines Aufenthalts in Österreich infiziert. Wegen der Coronakrise sind ab sofort in der Grafschaft – wie in ganz Niedersachsen – Schulen, Kitas und viele weitere Einrichtungen geschlossen. Kommunen bemühen sich um eine Notfallbetreuung für die Kinder. Sämtliche öffentlichen Veranstaltungen sind abgesagt, die Euregio-Klinik schränkt die Besuchserlaubnis ein. 17. Inzwischen dreht sich in der Tageszeitung (nahezu) alles um die Coronakrise. Das Leben in Deutschland beschränkt sich fast völlig auf die eigenen vier Wände. Bund und Länder schränken mit drastischen Maßnahmen das öffentliche Leben weiter ein, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen, erfahren GN-Leser schon auf der Titelseite. Viele Geschäfte werden geschlossen, Gottesdienste und Freizeitaktivitäten verboten. Der Landkreis Grafschaft Bentheim setzt diese Ankündigung mit einer weitreichenden Allgemeinverfügung um. Zugleich stellt das zunehmende Infektionsrisiko auch die GN-Redaktion vor bislang unbekannte Herausforderungen. Immer mehr Reporter arbeiten von zuhause aus, sollen sich von ihren Kollegen fernhalten, damit eine mögliche Quarantäne nicht die gesamte Redaktion auf einen Schlag außer Gefecht setzen kann. „Die GN wollen in diesen ungewissen Zeiten ein verlässlicher Partner bleiben, der Information und Orientierung bietet“, verspricht die Chefredaktion. Wie stark das Bedürfnis nach Information und Orientierung ist, zeigt sich täglich an den enormen Zugriffszahlen auf GN-Online und den weiteren digitalen Kanälen der Grafschafter Nachrichten, die sich zuletzt verdreifacht haben. 18. Die Gesamtzahl der Infektionen in der Grafschaft beläuft sich nun auf zehn und hat sich somit auf einen Schlag verdoppelt. Nicht mitgezählt sind in dieser Statistik sieben auswärtige Patienten in der Fachklinik Bad Bentheim, die ebenfalls infiziert sind. Das wurde erst nach GN-Recherchen bekannt. „Fachklinik in Bad Bentheim unter Druck“, lautet an diesem Tag eine Schlagzeile. Weil kaum noch Geschäfte geöffnet sind, gleiche auch Nordhorn inzwischen einer „Geisterstadt“, berichtet ein GN-Reporter. 19. Der Landkreis schließt die Fachklinik in Bad Bentheim. Landrat Uwe Fietzek bezeichnet die Situation in dem Krankenhaus, in dem es mittlerweile zwölf Corona-Fälle gibt, in einem Gespräch mit den GN als „nicht mehr verantwortbar“. In der Grafschaft Bentheim gibt es nun 15 Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert sind. Auswärtige Patienten in der Fachklinik sind in dieser Statistik nicht mitgezählt. Insgesamt befinden sich laut Landkreis 100 Grafschafter in häuslicher Quarantäne. Der Schüttorfer, der als erster Grafschafter positiv auf das Virus getestet worden war, wurde unterdessen bereits wieder aus der Quarantäne entlassen. 20. „Grafschafter Landrat Fietzek: Bedrohung steigt von Tag zu Tag“, titeln die Grafschafter Nachrichten. Fietzek hatte sich während einer Kreistagssitzung direkt an die Grafschafter Bevölkerung gewandt. „Wir befinden uns in einer Situation, die bedrohlich ist und deren Bedrohung von Tag zu Tag steigt“, sagte der Verwaltungschef in einer live auf GN-Online übertragenen Rede. Das Coronavirus breite sich nach wie vor mit hohem Tempo aus – auch in der Grafschaft. Am Mittag seien im Landkreis 19 positiv Getestete zu verzeichnen gewesen. Er habe angeordnet, dass auch der Katastrophenschutzstab in der Grafschaft langsam hochgefahren werde. „Ich habe den Katastrophenfall noch nicht ausgerufen“, betonte der Landrat: „Aber, das will ich offen sagen: Dieser Schritt wird bald eintreten.“ Fietzek kündigte an: „Wir alle ahnen und wissen: Es werden weitere Einschränkungen kommen.“ Und er stellte klar: „Wer jetzt noch ohne triftigen Grund unter Menschen geht, schadet allen.“ 21. „Ab heute nur noch Grundversorgung“, kündigen die GN an. Das Land Niedersachsen hat eine neue Regelung zur Eindämmung der Corona-Pandemie erlassen, die der Landkreis Grafschaft Bentheim mit einer neuen Allgemeinverfügung umsetzt: „Neben Bars, Clubs, Diskotheken und Kneipen werden ab heute – 21. März – vorerst bis einschließlich 18. April auch alle Restaurants, Speisegaststätten, Imbisse und Mensen geschlossen.“
Auf GN-Online wird dieses Protokoll – ergänzt um Videos – fortgeschrieben. Einfach Online-ID @3667 im Suchfeld eingeben.
Nahaufnahme: Coronavirus unter dem Mikroskop. |
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GN 20.01.2020, 11:00 Uhr / Lesedauer: ca. 2min Festessen für Kunden und Mitarbeiter des „Brotkorbs“ Der Geschäftsführer des Nordhorner Softwareunternehmens „es euregio systems“, Marc Brill, hat in Neuenhaus alle Brotkorb-Mitarbeiter und deren Kunden zu einem Neujahrsessen eingeladen. 65 Neuenhauser genossen im Haus des Brotkorbs ein köstliches Mahl.
Freuen sich, dass die Aktion beim Brotkorb gut angenommen wird (hinten von links): Lena Dulle, Dagmar Sander, Christin Albers und Marc Brill. Foto: Lindwehr Neuenhaus In der Grafschaft Bentheim leben auch viele Menschen mit wenig Geld. Dazu zählen ebenso die Kunden der Lebensmittelausgabe „Brotkorb“ in Neuenhaus an der Lager Straße. Auf Initiative von Marc Brill hatten sie jetzt die Gelegenheit, einmal nach Herzenslust zu schlemmen. Brill sponserte auch allen sich für die Sache ehrenamtlich einbringenden Helfern das Festessen. Träger des „Brotkorbs“ ist das reformierte Diakonische Werk. Lena Dulle ist hier im Bereich Ehrenamt für die Seniorenreisen, Kleiderbörsen und den Brotkorb zuständig. Sie betonte: „Ich finde es supertoll, dass sich jemand wie Marc Brill so engagiert und so viel in diese Aktion hineinsteckt. Er will nicht nur den Brotkorb-Kunden etwas Gutes tun, sondern ebenfalls den sich hier ehrenamtlich einbringenden Damen und Herren etwas zurückgeben.“ Vor der eigenen Haustür anfangen Marc Brill meinte: „Mein Beweggrund war, dass wir regional ein Zeichen setzen und damit aufzeigen wollen, dass auch Bedürftigkeit hier vor Ort herrscht. Das große Geld soll nicht in der Welt verteilt werden, sondern jeder soll vor seiner eigenen Haustür anfangen.“ Die Idee zu dem Neujahrsessen sei ihm mehr oder weniger spontan gekommen, als er am „Brotkorb“ in Neuenhaus vorbeigefahren sei. „Dabei ist mir bewusst geworden, dass ein großer Teil unserer Gesellschaft in Vergessenheit geraten ist.“ Für die Umsetzung des Projektes habe Unternehmer Brill den Inklusionsbetrieb „MahlZeit“ von der Lebenshilfe Nordhorn mit ins Boot holen können. Bei dessen Betriebsleiter Jürgen Bergjan habe er sofort offene Türen eingelaufen. Zu dem Neujahrsmahl gab es: Rouladen oder Hähnchenfleisch, Kartoffeln, verschiedene Gemüsesorten und Obstteller als Nachtisch. Begeisterung bei den Mitarbeitern |
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Der Ein echter „Grafschafter Jung“ Der Heimatdichter Heinrich Kuiper ist im Alter von 82 Jahren verstorben Von Andre Berends Schon als Kind begeisterte er sich für die plattdeutschen Gedichte von Karl Sauvagerd aus Neuenhaus. Bald begann er selbst, seine Gedanken in Verse zu fassen. Und Heinrich Kuiper aus Grasdorf machte sich viele Gedanken. Über seine Heimat. Die Menschen, die hier leben. Die Natur. Dabei fand er stets auch kritische Worte, die zum Nachdenken anregen. Maßlosigkeit und Beliebigkeit waren ihm ein Gräuel. Heinrich Kuiper lebte in Bescheidenheit. Die Hofstelle ganz in der Nähe des Vechtewehrs in Grasdorf, wo er am 27. Mai 1937 geboren wurde, blieb bis zuletzt sein Zuhause. Am 27. Dezember 2019 starb Heinrich Kuiper nach kurzer Krankheit in der Euregio- Klinik in Nordhorn. Heinrich Kuiper veröffentlichte seine Texte mehr als 50 Jahre lang im Bentheimer Jahrbuch und im „Grafschafter“. Bis zuletzt trug er seine Werke auch gern selbst vor – mit kräftiger, ausdrucksvoller Stimme und einem besonderen Pathos. Die Mittwochstreffen der Heimatfreunde Neuenhaus waren in seinem Terminkalender fest notiert. Der Heimatverein Grafschaft Bentheim plant, in diesem Frühjahr ein umfangreiches Buch herauszugeben, das eine Auswahl seiner Texte enthält und in dem Heinrich Kuiper als „Bauer, Dichter und Philosoph des einfachen Lebens“ treffend beschrieben wird. Heinrich Kuiper wusste von der anstehenden Veröffentlichung – und freute sich darauf sehr.
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2019 |
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Liebe Mitglieder,
am 27.12.2019 ist unser Mitglied Heinrich Kuiper gestorben. In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Wir würden uns sehr freuen wenn viele Mitglieder Heinrich auf seinem letzten Weg begleiten. Georg Hagmann GN Zeitungsanzeige am 30.12.2019
Bestürzt und dankbar nehmen wir Abschied von Heimatverein Heimatfreunde Neuenhaus |
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GN 19.11.2019 |
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Große Ehre für Buch aus Neuenhaus Sauvagerd-Werk gewürdigt HAMBURG Eine zehnköpfige Delegation um die beiden Neuenhauser Heimatfreunde Berend Vette und Klaus Vorrink hat Anfang November in Hamburg den Preis für das „Plattdeutsche Buch des Jahres“ angenommen. „Uns ist eine sehr große Wertschätzung entgegengebracht worden“, sagte Klaus Vorrink. Ausgezeichnet wurde das Buch „De Tied blif Baas“, das Leben und Wirken des 1992 im Alter von 85 Jahren verstorbenen Neuenhauser Heimatdichters Karl Sauvagerd darstellt. Der Preis, der von der Carl-Toepfer-Stiftung verliehen wird, ist mit 2000 Euro dotiert. Die Verleihung war eingebettet in die 22. Plattdeutsche Buchmesse in Hamburg. „Der Preis ist eine öffentliche Anerkennung nicht nur für die Herausgeber und die Autoren, sondern vor allem eine Würdigung für das Lebenswerk Karl Sauvagerds und somit auch für die Dialektliteratur in Deutschland und in den Niederlanden“, erläuterten Berend Vette und Klaus Vorrink bei der Feierstunde in der Niederdeutschen Bibliothek der Carl-Toepfer-Stiftung. Die aus fünf Mitgliedern bestehende Jury hatte das Werk für ein „herausragendes Beispiel für die Auseinandersetzung mit regionalen Autoren“ gehalten. Das Buch sei „reichhaltig ausgestattet und liebevoll gestaltet“, hieß es. „Die Herausgeber Berend Vette und Klaus Vorrink haben einen Querschnitt des literarischen Schaffens des Autors aus der Grafschaft Bentheim mit Beiträgen kenntnisreicher Fachleute zu einem herausragenden Lesebuch kombiniert“, befanden der Stiftungsvorsitzende Bernd Toepfer sowie Heiko Block, Präsident des Instituts für Niederdeutsche Sprache. Das Buch kostet 25 Euro. Es ist erhältlich in Emlichheim bei Hannes Laden und bei Borghorst-Unverfehrt, in Neuenhaus bei „by Heike“, in Uelsen bei Mine, in Nordhorn bei „Aus Liebe zum Buch“ (nicht bei Thalia), in Schüttorf bei Moldwurf und in Bad Bentheim in der „Buchhandlung am Schloßpark“. Außerdem ist es bei Amazon zu bestellen. Geplant ist ferner ein Buchverkauf auf den Weihnachtsmärkten in der Innenstadt von Nordhorn und im Tierpark Nordhorn. |
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„Plattdeutsches Buch des Jahres“ Die Carl-Toepfer-Stiftung ist eine Stiftung, die gemeinnützige und mildtätige Ziele verfolgt. Soweit das Formale. In Hamburg bekannt ist sie durch die Renovierung, Wiederherstellung, Restaurierung der Gegend um die Neanderstraße und Peterstraße mit dem neuen Namen "KomponistenQuartier". Ein gelungene historische Wiederherstellung eines alten Hamburger Quartiers. Dies unter dem Begriff der Denkmal- und Heimatpflege. Zusätzlich beschäftigt sich die Stiftung mit Jugendförderung und sozialem Wirken, Förderung von Kunst, Wissenschaft und Kultur in Hamburg und seinem Umland. Und letztendlich um die Förderung der niederdeutschen Sprache und Literatur. Begrüßung
Bernd Toepfer,
Laudatio auf die Preisträgerin/den Preisträger des Preises „Plattdeutsches Buch des Jahres“ De Tied blif Baas – Karl Sauvagerd – Ausgewählte Texte und ein Lebensbild Plattdeutsches Buch des Jahres 2019 Laudatio zur Preisverleihung am 02.11.2019 Heiko Block, INS Bremen Karl Sauvergerd, geboren 1906 in Gronau – Quelle: Lexikon niederdeutscher Autoren, Leer, Schuster Verlag 1976, herausgegeben vom Institut für niederdeutsche Sprache. So lautete der Eintrag auf einer Karteikarte, die ich irgendwann Ende der siebziger Jahre anlegte. Ein Stück spärlich beschriebener Karton, eingereiht in eine sich langsam aufbauende Sammlung von Namen niedersächsischer Autorinnen und Autoren, ein Projekt der Niederdeutschen Abteilung des Seminars für Deutsche Philologie der Uni Göttingen. Ein Resultat meiner Sammlung von Namen war später meine Magisterarbeit zur Regionalliteratur in Niedersachen – Karl Sauvagerd blieb darin eine Fußnote, neben Karl von der Linde genannt als ein Autor, der in der Grafschaft Bentheim lebte, arbeitete und sich literarisch betätigte. Er blieb für mich ein weitgehend unbeschriebenes Blatt – eine fast leere Karteikarte. Vor dem Hintergrund dieser spärlichen Kenntnisse können Sie sicherlich meine Verwunderung, mein Erstaunen nachvollziehen, als ich nun das heute zu lobende Buch in die Hand bekam. Die ebenso mutige wie signifikante Aufmachung – die Farbe Lila der Latzhosen der Frauenbewegung der siebziger Jahre als Grundierung für das Portrait eines älteren, sehr zufrieden wirkenden Mannes. Arrangiert vor dem Hintergrund einer Handschrift, wohl seiner Handschrift. Dann das schiere Gewicht der 418 Seiten im festen Einband, aus der ein lilafarbenes Lesebändchen herauslugt. Dieser Titel – „De Tiet blif Baas“. Und dann seine Texte, die mehr als die Hälfte des Buches ausmachen. Zu entdecken ist ein sprachlich versierter Autor, seine Themen sind breit gestreut, seine Texte empfindsam bis nahezu polemisch. Und immer am eigenen Erleben oder am Erleben der Menschen in seiner Umgebung orientiert. Verankert in seiner Umgebung, seiner Heimat im besten Sinne, selten volkstümelnd, selten idealisierend. „De Tiet blif Baas“ - wiewohl der Dialektgeographie durchaus mächtig, staunte und staune ich über diesen Titel. - „Baas bliewen“, dat kennt een. Vörweg ween, babenup ween, dat Leit hebben - an so wat denk ik. Blots: kann de Tiet „Baas bliewen“, wo geiht dat an und wat hett Karl Sauvagerd meent? De dat rutfinnen will, mutt dat Book in de Hand nehmen - man to! Un denn maak ik as een, de in de Masch in de Neegde vun Hamborg mit dat – dialektgeographisch - „nordniedersächsische“ Platt groot worrn is, mi so Gedanken, wo denn wull dat „t“ afbleven is, dat för mi to „De Tied blif Baas“ eegens noch darto gehört. – Ik segg blots: In dat Book kieken! „De Tiet blif Baas“ ist ein hervorragend gestaltetes, klar gegliedertes, höchst informatives und ebenso anspruchsvolles Lesebuch. Es lädt dazu ein, sich mit Karl Sauvagerd, seinem Schreiben und seinem Leben intensiv zu beschäftigen – und gibt dieser Beschäftigung reichlich Lesestoff. Da ist die kurze, informative Einordnung der Texte Sauvagerds in die niederdeutsche Literatur des 20. Jahrhunderts. Da ist eine kenntnisreiche, sorgfältige Auswahl seiner Gedichte, Geschichten, Romane und Erzählungen. Und da sind die ausführlichen Kapitel über Leben und gesellschaftliches Engagement Sauvagerds sowie über seinen sprachlichen Hintergrund. Allesamt ordnen diese Kapitel den Autor und sein Schaffen in seinen Zeitbezügen, in seiner lokalen und regionalen Verankerung und in seiner Geschichte verständlich und nachvollziehbar ein. Dieses Lesebuch eröffnet somit zahlreiche Zugänge zu Karl Sauvagerd und seiner Bedeutung für seine Heimat und weist gleichzeitig über diesen manchmal als eng empfundenen Horizont hinaus. Eine Preisverleihung wie diese ist nicht der Ort und die Zeit, sich umfassend mit Leben und Werk Sauvagerds auseinander zu setzen. Das zu lobende Buch lädt jedoch jede Leserin, jeden Leser dazu auf höchst attraktive Weise ein. Zitat Das sind die Leitlinien für die Jury, die aus jedem Buchjahrgang das „plattdeutsche Buch des Jahres“ auswählt. Die Jury war am Ende einhellig der Meinung, dass für „De Tief blif Baas“ mehrere preiswürdige Leistungen hervorzuheben sind. Verena Kleymann, Dr. Helmut Lensing und Prof. Dr. Dieter Stellmacher eröffnen in den von ihnen verfassten Kapiteln aus unterschiedlichen Perspektiven ebenso kenntnisreich wie umfassend Zugänge zu Leben und Werk Sauvagerds. Das Büro für Gestaltung in Nordhorn hat jede Menge kreative Ideen entwickelt und umgesetzt. Typographie, Komposition von Bild und Text in den einzelnen Artikeln, die sorgfältige Reproduktion der zahlreichen Fotografien folgen einer klaren Gestaltungsidee, die der Orientierung des Lesenden trefflich dient. Besonders zu ehren sind die Herausgeber Berend Vette und Klaus Vorrink, die zusammen mit einem großen Team ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer unter dem Dach der Heimatfreunde Neuenhaus dieses bemerkenswerte Buchprojekt auf die Beine gestellt haben. Von dem eher zufälligen Fund des Nachlasses über die konzeptionelle Arbeit an einem ambitionierten Projekt, die Gewinnung kompetenter Autoren und nicht zuletzt die Finanzierung einer Auflage von 3.000 Exemplaren war es sicher ein langer, anstrengender Weg. Diesen Weg bis zum Erscheinungsdatum Mitte dieses Jahres zu gehen, dafür gebührt Berend Vette und Klaus Vorrink hohe Anerkennung. Karl Sauvagerd ist nun für mich kein unbeschriebenes Blatt mehr – Dank dieses herausragenden Buches. Gestorben ist der Autor am 6.2.1992 im Krankenhaus in Nordhorn. Selbst dieses biografische Detail rückt dieses Werk zurecht. Man hätte ihm zu seinen Lebzeiten ein solches Werk gewünscht. Dank an die Carl-Toepfer-Stimmung, Dank an Herrn Töpfer für die großzügige Auslobung des Preises. Dank an Frau Dr. Möller für die großartige Organisation und fachkundige Beratung rund um diesen Preis und Dank an meine Mitstreiterin und meine Mitstreiter in der Jury, an Benita Brunnert, Volker Holm und Volker Ipsen. „De Tiet blif Baas“ – lassen Sie sich von den zahlreichen Freundinnen und Freunden Karl Sauvagerds, die eigens zur Preisverleihung heute nach Hamburg gekommen sind, erklären, was sie unter diesem Titel verstehen. Gestatten Sie mir zum Schluss einen Gedanken abseits der eigentlichen Laudatio: Prägend für den heutigen plattdeutschen Büchermarkts ist es, dass Bücher dieses Formats nicht ohne kräftige finanzielle Unterstützung Dritter auskommen. Eine Bank, die Landschaft Emsland / Bentheim und die Stadt Neuenhaus haben zur Finanzierung eines aufwändigen Buchprojektes entscheidend beigetragen, ohne sie wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen. Gibt es vor diesem Hintergrund eigentlich noch einen wirklichen Wettbewerb um das plattdeutsche Buch des Jahres? Namhafte Geldflüsse hier versus verlegerisches Risiko dort? Ist das noch fair? Und: kann und darf ein Wettbewerb derart unterschiedliche Publikations- und Distributionsbedingungen außer Acht lassen? Die Jury hat diese Frage nicht diskutiert, aber meines Erachtens ist sie aufgeworfen und sollte in naher Zukunft diskutiert werden. Den Wert, den herausragenden Stellenwert von „De Tiet blif Baas“ unter den Publikationen des Jahrgangs 2018 / 2019 schmälern diese Erwägungen allerdings nicht. Nach der Publikation zu Carl von der Linde, die 2008 ebenfalls plattdeutsches Buch des Jahres wurde, ist aus der Grafschafter Ecke wiederum eine Publikation in den Büchermarkt gegeben, die durchaus Maßstäbe setzt. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Überreichung des Preises durch Bernd Toepfer
Danksagung Klaus Vorrink Sehr geehrter Herr Töpfer, sehr geehrter Herr Block, sehr geehrte Jury, liebe Freunde der plattdeutschen Sprache. Bernd Vette und ich, wir fühlen uns zutiefst geehrt, die Auszeichnung „Plattdeutsches Buch des Jahres“ für die Heimatfreunde Neuenhaus entgegennehmen zu dürfen. Wir freuen uns riesig über diese Ehrung, denn durch sie wird die viele Arbeit, unser Einsatz und das Herzblut, dass wir in dieses Werk gelegt haben wertgeschätzt und anerkannt. Aber dieses Werk ist ein Gemeinschaftswerk und nur deshalb ist es so gut geworden! Bernd Vette und ich, wir waren die Initiatoren, verantwortlich für die Konzeption, die Organisation, die Durchführung und die Finanzierung. Gefördert wurde diese Buch von der Grafschafter Volksbank, der Emsländischen Landschaft und der Stadt Neuenhaus. Für das Auswählen, Ordnen und Auswerten der über 400 Werke Sauvagerds konnten wir die Autorin und Expertin Verena Kleymann gewinnen. Die Biographie Sauvagerds und ihre Einordnung in die Zeitgeschichte lag in der Verantwortung des Historikers Dr. Lensing. Sauvagerds Bemühungen zur Aussöhnung mit den Niederländern jenseits der Grenze nach dem 2. Weltkrieg durch die gemeinsame Sprache wurden durch Für das Layout, die moderne, leserfreundliche Gestaltung war die Buchdesignerin Simone van Nes, die heute leider aus persönlichen Gründen nicht hier sein kann, verantwortlich. Alle vier waren Experten! Jeder konnte seine umfangreichen Kenntnisse, Ansichten und Ideen einbringen. An dieser Stelle noch einmal ein ganz herzliches Danke dem ganzen Team für die gute Zusammenarbeit! Dieser Preis gehört uns allen! Aber---, er gehört auch, und zwar vorrangig, unserem Heimatdichter Karl Sauvagerd! Die Aufgabe des Teams war es, das Vermächtnis dieses Heimatdichters zu erhalten und auszuwerten, damit es nicht verloren geht. Indem Sie, liebe Jury, dieses Buch auszeichnen, ehren und wertschätzen Sie Sauvagerds Lebenswerk und bestätigen uns, dass wir seine Bedeutung richtig eingeschätzt haben. Was macht nun dieses Buch für alle Freunde der plattdeutschen Sprache so lesenswert? Da sind zunächst einmal die vielen plattdeutschen Werke zur Heimat, zu nahezu allen Lebenslagen, den Jahreszeiten und zur Natur. Er kannte und beobachtete die Natur sehr gut und legte sogar ein umfangreiches Herbarium an, welches sich auch in seinem Nachlass befand. Frau Radicke hat es dem Naturwissenschaftlichen Museum in Münster übergeben. In fast prophetischer Voraussicht sah Sauvagerd die Bedrohung unserer Natur durch uns Menschen und verarbeitete diese Einsichten in seinen Werken. Bedenken Sie, dass seine Werke 50 Jahre und älter sind! Deshalb sind sie auch heute noch aktuell, man darf sie als klassisch bezeichnen. Zu den Zielen der Heimatfreunde Neuenhaus gehört es, die plattdeutsche Sprache zu fördern, das hat sie mit der Töpferstiftung gemein. Wir tun dies mit diesem Buch und versuchen gleichzeitig, Plattdeutsch für zukünftige Generationen zu erhalten. Bei der Vorstellung unseres Sauvagerd Buches konnten wir 1200 Menschen, junge und alte, für die plattdeutsche Sprache begeistern, auch weil wir ein gutes Rahmenprogramm hatten! In Neuenhaus ist längst angekommen: „Plattdüitsch is cool“! Danke
Harald Burmeister (Cello)
Lesung des Preisträgers/der Preisträgerin Berend Vette Meine sehr geehrten Damen und Herren, auch ich will meiner Freunde darüber, dass dieses Buch, „De Tied blif Baas“ zum plattdeutschen Buch des Jahres gekürt wurde, Ausdruck geben. Der Jury und allen Beteiligten meinen aufrichtigen Dank. Und ich habe mit Freude zur Kenntnis genommen, dass nun auch im Norden des Landes bekannt geworden ist, dass das Emsland und die Grafschaft Bentheim zwei zumindest selbständige Landkreise sind, aber in gewisser Weise auch unterschiedliche Regionen. Die Auszeichnung „Plattdeutsches Buch des Jahres“ geht also in diesem Jahr in die Grafschaft Bentheim. Noch genauer nach Neuenhaus. Neuenhaus hat das große Glück, zwei bedeutende und über ihre Heimatgrenzen hinaus bekannte Heimatdichter gehabt zu haben: Das waren aus dem Ortsteil Veldhausen Carl van der Linde und aus Neuenhaus Karl Sauvagerd. Das dichterische Werk des des Erstgenannten, Carl van der Linde, wurde vor 10 Jahren mit dem vielbeachteten Buch „Löö en Tieden“ gewürdigt und auch an dieser Stelle auch ausgezeichnet. Bei der Arbeit mit Carl van der Linde stießen wir immer, auch weil er jünger war, auf den Namen des Heimatdichters Karl Sauvagerd. Außerdem war er vielen Mitgliedern in unserem Heimatverein noch bekannt. Und dann trafen einige glückliche Umstände zusammen: Es gab natürlich zahlreiche noch bekannte Geschichten und Gedichte, die zwar in verblichenen, aber gesammelten Tageszeitungen, in Heimatkalendern, in Jahrbüchern des Kreisheimatvereins und in einigen herausgegebenen Büchern verwahrt wurden, aber keinen angemessenen Platz hatten. Es war kaum zu fassen, was da an Material vorhanden war. Es war nahezu unfassbar, wieviel Sauvagerd geschrieben hatte: Gedichte, Geschichten, Romane, Lieder, Märchen. So sind wir zunächst daran gegegangen, das dichterische Material zu digitalisieren. Vieles gab es nur als vergilbte, kaum lesbare Kopien und musste mühevoll abgeschrieben werden, Handschriftliches sowieso. Bei der Beschäftigung mit dieser Literatur fiel uns auf, welch innige Verbundenheit bestanden haben muss zwischen diesem Dichter, seiner Heimat und seiner Lebenswirklichkeit. Dabei merkten wir als Laien auch, dass das vorhandene „Material“ eine Qualität haben musste, das der Aufarbeitung von fachkundiger Stelle wert war. Wir waren davon überzeugt, dass das vorhandene Schriftgut mehr war als „plattdeutsches Geschreibsel“. Es sollte bewahrt, im wahrsten Sinn des Wortes aufgehoben und bewertet werden. Dabei entstand die Entscheidung, über das Werk Sauvagerds ein Buch herauszubringen, das allen diesen Ansprüchen genügte. Und davon konnten wir drei sehr kompetente Autoren überzeugen, die dieses Buch besonders wertvoll machen: Verena Kleymann gibt als Lieraturwissenschaftlerin und Historikerin eine Hinführung in das Werk Sauvagerds und hat die Auswahl der Stücke vorgenommen, die in diesem Buch enthalten sind. Sie wird uns auch gleich noch einige Beispiele und die Begründungen für diese Auswahl nennen. Dr. Helmut Lensing stellt im Anschluss daran eine Biografie Sauvagerds vor, in dem er auch die umgangreichen Interessensgebiete, Fähigkeiten und Intentionen dieses Mannes darstellt. Prof. Dr. Stellmacher gibt in seinem besonders wertvollen Aufsatz eine Einordnung der plattdeutschen Literatur Sauvagerds als Dialektliteratur im ostniederländischen- westdeutschen Sprachraum. Für das Erscheinungsbild dieses Buches haben wir Simone van Nes, eine sehr fähige Buchgestalterin, gewinnen können. Wenn dann im Augenblick dieses Werk vor uns liegt, dann ist das eine Gemeinschaftsleistung, an der viele beteiligt sind, wobei Klaus Vorrink und ich nur die Fäden in der Hand hatten und zusammengehalten haben. Worauf wir ein wenig stolz sind, ist die Tatsache, dass mit diesem Werk und auch mit der Herausgabe des Buches an einem Heimatabend am 25. September dieses Jahres mit 1200 Gästen eine posthume Ehrung und Würdigung dieses Mannes vorgenommen worden ist und noch wird, die ihm zeitlebens in seinem Heimatort versagt geblieben ist. Nicht ohne Grund taucht der Begriff „Heimat“ in seinem Werk überdurchschnittlich oft auf. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Lesung Autorin Verena Kleymann Sehr geehrte Damen und Herren, er vermochte es, durch seine Worte das bäuerlich-ländliche Leben einer anderen Zeit, die heimatlich-idyllische Natur – aber auch den Fortschritt mit all seinen positiven wie negativen Seiten zum Leben zu erwecken. Die Rede ist von Karl Sauvagerd (1906-1992), der in den Jahren von 1932 bis 1989 über 600 Titel (davon über 30 Prosatexte) verfasst hat. Sein Repertoire umfaßte Gedichte, Märchen, Gebete, Lieder, Theaterstücke und Romane. Thematisch finden sich neben zahlreichen Naturschilderungen und Landschafts-betrachtungen Szenen aus dem täglichen Leben sowie einige wenige politisch motivierte Texte. Im Folgenden möchte ich Ihnen einen Einblick in das Lebenswerk Karl Sauvagerds geben. Dafür habe ich exemplarisch fünf Gedichte und einen Prosatext ausgewählt, die ich Ihnen nun vortragen möchte. Ich bitte Sie im Vorfeld, eventuelle Versprecher zu entschuldigen. Ich habe plattdeutsch nicht als Muttersprache gelernt. Es ist gewissermaßen eine Fremdsprache für mich. Ich werde mich aber bemühen, alles verständlich vorzutragen. Ich beginne mit „O, maakt nicht alle Grund terecht...“ (1936; S. 166-167) Karl Sauvagerd hat sich in vielen Texten intensiv mit der heimatlichen Flora und Fauna beschäftigt. Dieses Gedicht ist ein Beispiel dafür. Er nutzt den Text, um den Rezipienten zu ermahnen, nicht all seine geliebten Moore und Heidegebiete zu vernichten, um Landwirtschaft zu betreiben, wenngleich er die Notwendigkeit dieses Handelns im Zuge der Nahrungsmittelknappheit durchaus nachvollziehen konnte. Sein besonderes Engagement gilt dem heimatliche Lebensraum. Seine Bewahrung ist ihm eine Herzensangelegenheit. Ich habe dieses Gedicht u.a. ausgewählt, weil es eine gewisse Aktualität birgt. Auch in der heutigen Zeit wird immer wieder die Diskussion um Nachhaltigkeit und Naturbelassenheit im Gegensatz zur industiellen Landwirtschaft geführt gerade im politischen Umfeld. Politisch wird Karl Sauvagerd auch in dem Antikriegsgedicht: „Stormteken“ (1959; S. 160). „Nie wieder Krieg“ war das Motto der Friedensbewegung der Weimarer Republik, das in den 50-er Jahren wieder aufgegriffen wurde. Das Gedicht „Stormteken“ finde ich so beeindruckend, da es gewissermaßen einem musikalischen Stück gleicht: Nach einem sanften Anfang in der ersten Strophe, in der eine Ahnung von Krieg liegt, steigert sich die Intensität des Textes in der zweiten Strophe einem Crescendo (lit. Klimax) gleich, um in der dritten Strophe seinen Höhepunkt zu finden. Gleichzeitig arbeitet Sauvagerd mit einer eindringlich vorgetragenen Wiederholung (löö, geewt acht, dat düüd’t up storm!), die bei dem Rezipienten eine gewisse Beklemmung hervorruft. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges hat sich Karl Sauvagerd gemeinsam mit anderen Autoren der Grenzregion um eine Annäherung mit den niederländischen Nachbarn bemüht. Das Gedicht „Unse Noabers“ (1953; S. 43-44) zeugt von diesen Bestrebungen. Die grenzüberschreitenden Gemeinsamkeiten werden zum einen landschaftlich hervorgehoben (dieselben Gewächse und Landschaftsbilder sind diesseits wie jenseits der Grenze zu finden); zum anderen finden sich Gemeinsamkeiten zwischen den Bewohnern der Grenzregion. Das ausschlaggebende Merkmal hierfür ist die Sprache, die die Menschen der Grafschaft mit den holländischen Nachbarn verbindet. Karl Sauvagerd zeigt immer wieder ein besonderes Feingespür für Stimmungen. Das Gedicht „Erinnerung“ (1955; S. 70-71) ist ein Beispiel dafür. Ich finde, Sauvagerds Wortwahl zeugt von einem besonderen Einfühlungsvermögen. Sie ist präzise und stark, klar und bildgewaltig. Freudige Ereignisse werden neben traurige gestellt – ohne jede Wertung. Im Leben gibt es alles, Anfang und Ende, Kindheit und Alter, Fröhlichkeit und Trauer. Nichts hat Bestand, alles ist in Bewegung und verändert sich. Aber die Erinnerung, die bleibt uns. Nach diesen vier Gedichten möchte ich Ihnen eine Schauergeschichte mit dem Titel „Dat Brandhuus“ (1948; S. 261) vortragen. Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine Zusammenfassung verwandter Erzählungen aus der Niedergrafschaft. Karl Sauvagerd hat mündlich tradiertes Volksgut gesammelt und verschriftlicht. Derartige Erzählungen wurden in der Grafschaft anders als in vielen anderen Gegenden bis in die 50-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gepflegt, was mit einer gewissen regionalen Abgeschiedenheit der Grafschaft zu erklären ist. Sauvagerd ist es zu verdanken, dass auch wir heute in diese alten Märchen und Erzählungen eintauchen können. Zum Abschlus möchte ich aus seinem Jahreszyklus das Gedicht „November“ (1953; S. 132) vortragen. In diesem Sinn wünsche ich Ihnen weiterhin viel Vergnügen auf dieser Veranstaltung. Autoren lesen und signieren
Yared Dibaba begrüßte uns als seine Neuenhauser Freunde Und erzählte Spannende plattdeutsche Geschichten aus dem wahren Leben! Das Leben kann schon kurios sein: da trifft Yared Dibaba bei einem Besuch in seiner Heimat Oromia einen weißen Plattsnacker aus Norddeutschland, der sich bannig freut und in Yared ein Stück Heimat findet – dies ist nur eine von über 30 Geschichten, in denen der swatte Plattsnacker auf seine unverwechselbare Art und Weise über all das erzählt, was ihm so in seinem Alltag begegnet.
14:00 Uhr Ingrid Straumer: „Mammut Hansen“ Sonntag, 3. November 2019 Hamburgs Michel 453 Stufen hat der Hamburger Michel, vom Eingang bis zur Spitze. Und die größte Turmuhr Deutschlands - allein der große Zeiger ist fast fünf Meter lang. Das Gotteshaus war lange Zeit das Erste und Letzte, was Seeleute auf großer Fahrt von Hamburg sahen. Das machte ihn zum Wahrzeichen der Hansestadt, denn der Anblick des Michels bedeutet für viele Heimat. Mehr als eine Kirche Heute wird die Kirche St. Michaelis nicht nur für Gottesdienste, Konzerte und Hochzeiten genutzt. Auch Wirtschaftskongresse, Motorradgottesdienste und Trauerfeiern finden dort statt. 2015 etwa wurde im Michel die Trauerfeier für den früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt ausgerichtet, an der 1.800 geladene Gäste aus dem In- und Ausland teilnahmen. Zehn Glocken und vier Orgeln Der Turm des Michels ist mit 132 Metern nach dem Fernsehturm (272 Meter) und dem Turm an der Ruine der Kirche St. Nikolai (147 Meter) der dritthöchste Turm Hamburgs und besitzt insgesamt zehn Glocken. Die beiden Uhrschlagglocken fehlten jedoch fast einhundert Jahre, sie waren 1917 während des Ersten Weltkriegs für die Waffenproduktion eingeschmolzen worden und wurden erst 2016 - finanziert durch Spenden - ersetzt. Mehr als eine Kirche Heute wird die Kirche St. Michaelis nicht nur für Gottesdienste, Konzerte und Hochzeiten genutzt. Auch Wirtschaftskongresse, Motorradgottesdienste und Trauerfeiern finden dort statt. 2015 etwa wurde im Michel die Trauerfeier für den früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt ausgerichtet, an der 1.800 geladene Gäste aus dem In- und Ausland teilnahmen. Zehn Glocken und vier Orgeln Der Turm des Michels ist mit 132 Metern nach dem Fernsehturm (272 Meter) und dem Turm an der Ruine der Kirche St. Nikolai (147 Meter) der dritthöchste Turm Hamburgs und besitzt insgesamt zehn Glocken. Die beiden Uhrschlagglocken fehlten jedoch fast einhundert Jahre, sie waren 1917 während des Ersten Weltkriegs für die Waffenproduktion eingeschmolzen worden und wurden erst 2016 - finanziert durch Spenden - ersetzt.
Evangelische Messe op Plattdüütsch Mitwirkende
Ab 11.30 wieder im Lichtwarksaal Autoren lesen und signieren 11:30 Uhr Silke Frakstein: „Voß un Haas“
Beantwortung von vielen Fragen auf der Buchmesse:
1. Was beinhaltet dieser Preis? Der Preis ist eine öffentliche Anerkennung nicht nur für die Herausgeber und die Autoren, sondern vor allem eine Würdigung für das Lebenswerk Karl Sauvagerds und somit auch für die Dialektliteratur in Deutschland und in den Niederlanden. 2. Welches Gedicht Karl Sauvagerds sollte jeder lesen? I heb gin tied O maakt nicht alle Grund torecht Stormteken Use Noabers Unse Heimatland S 45 Heimatland S26 3. Wie groß war der Anteil der Holländer an dieser "niederdeutschen Koproduktion"? Der Anteil der Holländer liegt in der Sache selbst begründet, nämlich in einer gemeinsamen Sprachgeschichte mit den "Oosterburen" und den damit zusammenhängenden Gefühlen von "wir" und "ihr".
4. Was lässt sich zwar platt sagen, aber nicht in den beiden Hochsprachen? Prinzipiell lässt sich alles so oder so sagen. Allerdings transportiert jede Sprachform, die dialektale und die standardsprachliche, verschiedene Gefühlswerte und das Wissen, wann und wo man wie etwas äußern sollte. So kann man niederdeutsch Moors sagen, wo man es hochdeutsch nicht tun würde und umgekehrt. Also, jede Sprache kennt ihre (historisch veränderbaren) Anwendungsregeln, d.h. ihre sozialen Zuständigkeiten.
5. Was hätte Karl Sauvagerd von dieser Anerkennung gehalten? Er hätte sich sicher gefreut, bestätigt gefühlt und in der Hoffnung bestärkt, dass dat aule Platt diesseits und jenseits der Grenze eine Zukunft hat.
Danke Verena, Berend, Dieter und Helmut! |
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Heimatabend: Neuenhaus Moin, Joa und „nützt ja nix“, mehr braucht es laut Yared Dibaba nicht zum „Plattschnacken“. Der NDR-Moderator und selbst ernannte „Entwicklungshelfer“ für das Plattdeutsche führte am Mittwoch durch den Heimatabend zur 650-Jahr-Feier der Stadt Neuenhaus. Der mit Darbietungen, Livemusik und Wortbeiträgen prall gefüllte Abend der Heimatfreunde Neuenhaus stand ganz im Zeichen des Niederdeutschen und des Wirkens des Heimatdichters Karl Sauvagerd.
Heimatfreunde Neuenhaus zur 650-Jahr-Feier der Stadt mit „Plattschnacker“ und NDR-Moderator Yared Dibaba, seiner Band „Die Schlickrutscher“ und vielen weiteren Beiträgen und Darbietungen. Moderator und bekennender "Entwicklungshelfer" für Plattdeutsch, Yared Dibaba, führte durch den Abend Yared Dibaba ist selbst ernannter „Entwicklungshelfer“ für die plattdeutsche Sprache und stand mit seiner Band „Die Schlickrutscher“ auf der Bühne. Neuenhaus Moin, Joa und „nützt ja nix“, mehr braucht es laut Yared Dibaba nicht zum „Plattschnacken“. Der NDR-Moderator und selbst ernannte „Entwicklungshelfer“ für das Plattdeutsche führte am Mittwoch durch den Heimatabend zur 650-Jahr-Feier der Stadt Neuenhaus. Der mit Darbietungen, Livemusik und Wortbeiträgen prall gefüllte Abend der Heimatfreunde
Die niederdeutsche Sprache zu erhalten ist nicht nur Ansinnen von Kulturförderern, Kommunen und Heimatvereinen der Region, auch Dibaba hat sich ganz dem Plattdeutschen verschrieben. „Nach zwei-drei Bier kann jeder Plattschnacken“, betonte er und ermutigte die rund 1200 Besucher im gut besuchten Festzelt, bei nächster Gelegenheit schlicht drauf loszusprechen. Mit kurzen Comedy-Einlagen – natürlich auf Platt – moderierte der Oldenburger nach den Begrüßungsworten von Gastgeber Georg Hagmann, Vorsitzender der Heimatfreunde, durchs Programm. Als Ehrengast durfte Dibaba sich im Anschluss als erster in das brandneue Goldene Buch der Stadt Neuenhaus eintragen. Die platttdeutsche Sprache und das Werk des Neuenhauser Heimatdichters Karl Sauvergerd standen im Mittelpunkt des Heimatabends zur 650-Jahrfeier der Stadt Neuenhaus.
Plattdeutsch muss „geschnackt“, „geproatet“ oder „gekürt“ werden, damit es überlebt, waren sich viele Redner an dem Abend einig. Den Grußworten des Grafschafter Landrates Friedrich Kethorn nach, reicht das allein jedoch nicht. „Auf Platt singen, ist das beste Mittel, um die plattdeutsche Sprache zu erhalten“, sagte Kethorn auf Platt und gab sich begeistert von den rund 70 Kindern der Carl-van-der-Linde Schule in Veldhausen. Unter der Leitung von Marlene Bucher Fenna Monske und Heike Hövels besangen „de Oberrocker ut Neijenhuus“ auf Platt den „Fietzenpatblues“ oder das 650-jährige Bestehen der Stadt. Nochmal ein dicks Dankeschön an Marlene, Fenna und Elke
Gewidmet war der Heimatabend in besonderer Weise auch dem Neuenhauser Heimatdichter Karl Sauvagerd. Janette Boerrichter gab mit dem Vortrag einiger Gedichte einen kleinen Einblick in das Werk des Lyrikers. Mit ihrer trockenen Art hatte sie die Gunst des Publikums schnell auf ihrer Seite. „Du hast gesagt, zwei Gedichte. Es werden aber vier. Ist das auch in Ordnung?“, beschwerte sie sich auf Platt scherzhaft bei Dibaba. Das Publikum dankte es mit herzhaften Lachern.
Lyrikvortrag: Janette Boerrichter hatte das Publikum auf ihrer Seite
Das Gesamtwerk ist in dem von Berend Vette und Klaus Vorrink im Auftrag der Heimatfreunde Neuenhaus herausgegebenen Buch „De Tied blif Baas“ nachgezeichnet. Vette bedankte sich in einer Gesprächsrunde mit Hermann Bröring, (Präsident Emsländische Landschaft), Jürgen Timmermann (Vorstand Grafschafter Volksbank), Uwe Fietzek (Heimatverein Grafschaft Bentheim), Günter Oldekamp (Stadtdirektor Neuenhaus) und den mitwirkenden Autoren Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Dr. Dieter Stellmacher sowie den Historikern, Verena Kleymannbei und Dr. Helmut Lensing bei allen Beteiligten und Sponsoren.
Mit Sangeskunst, plattdeutschen Liedern, Glitzersakko und seiner Band „Die Schlickrutscher“ im Rücken stürmte auch Dibaba als musikalischer Höhepunkt die Festbühne.
Sauvagerd behandelte Plattdeutsch als grenzüberschreitende Verbindung zu den Niederlanden. „Er nutzte Sprache als Verständigungs- und Versöhnungsinstrument“, hatte schon Stadtdirektor Oldekamp in seinen Grußworten betont. Diese Brücke schlugen schließlich auch „De Boerendansers“ aus Ootmarsum mit Akkordeonmusik und historischen Tänzen aus dem 19. Jahrhundert.
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GN 18.10.2019 Sauvagerd-Werk wird „Buch des Jahres“ Carl-Toepfer-Stiftung würdigt „De Tied blif Baas“ am 2. November mit Plattdeutsch-Preis Von Andre Berends NEUENHAUS Große Ehre für Berend Vette und Klaus Vorrink von den Heimatfreunden Neuenhaus: Ihr Buch „De Tied blif Baas“ über den Neuenhauser Heimatdichter Karl Sauvagerd wird am Sonnabend, 2. November, von der Carl-Toepfer-Stiftung bei der 22. Plattdeutschen Buchmesse in Hamburg als „Plattdeutsches Buch des Jahres 2019“ ausgezeichnet. „Das ist eine große Freude für uns. Wir sind mächtig stolz, dass uns dieser Preis nach der Ehrung des Carl-van-der-Linde-Buches ,Löö en Tieden‘ aus dem Jahr 2009 noch einmal verliehen wird“, erklärte Klaus Vorrink. Das 418-seitige Buch über Karl Sauvagerd ist im Prinzip noch druckfrisch. Es erschien zu Beginn der 650-Jahr-Feier der Stadt Neuenhaus in der letzten Septemberwoche und wurde beim „Heimatabend“ im Festzelt von den Machern vorgestellt. In dem Werk gibt die Historikerin Verena Kleymann aus Rheine eine Einführung in die Arbeit von Karl Sauvagerd. Sie hat auch jene Gedichte, Geschichten, Romane und Erzählungen ausgewählt, die auf den dann folgenden 256 Seiten vorgestellt werden. Der Historiker Dr. Helmut Lensing (früher Wietmarschen, heute Greven) lenkt danach den Blick auf das Leben und das gesellschaftliche Engagement Karl Sauvagerds, der als „Multitalent“ galt und sich nach Ende des Zweiten Weltkriegs mit viel Engagement um die Versöhnung mit den Niederländern bemüht hat. Die letzten Seiten des Buches gehören dem Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Dr. Dieter Stellmacher aus Göttingen. Er liefert eine Einordnung des sprachlichen Hintergrunds von Karl Sauvagerd, der von 1906 bis 1992 lebte. „Die mit großer Sorgfalt und Sachkenntnis verfasste Zusammenstellung bietet einen interessanten Einblick in das Schaffen und Wirken Sauvagerds, der neben regional geprägten Erzählungen und besinnlichen Gedichten auch gesellschaftlich bedeutsame Lyrik verfasste, wie das Antikriegsgedicht ,Stormteken‘“, heißt es in der Begründung der Jury. Durch fachwissenschaftliche Erklärungen werde deutlich, wie der Dichter „eingebettet war in die Sprach- und Literaturlandschaft seiner Zeit und wie intensiv die Rezeption seiner Schriften auch in den angrenzenden Niederlanden war“. Lob gab es von der Jury auch für die Produktion des Werkes. So heißt es: „Die Gestaltung des Buches beeindruckt durch Großzügigkeit und Leserfreundlichkeit, die Papierqualität und das Lesebändchen unterstreichen die gediegene Ausstattung. Fotos ergänzen die Texte, die Kapitelüberschriften leiten den Leser durch das Buch.“ Gestaltet wurde „De Tied blif Baas“ von der Diplom-Designerin Simone van Nes aus Nordhorn, gedruckt wurde das Werk in einer Auflage von 3000 Exemplaren von der Druckerei Hellendoorn in Bad Bentheim. Die Preisverleihung an die Herausgeber ist für Sonnabend, 2. November, in der Niederdeutschen Bibliothek der Carl-Toepfer-Stiftung in Hamburg geplant. Die Laudatio auf „De Tied blif Baas“ hält Heiko Block, der bei Radio Bremen den Bereich Koordination Produktion leitet. Der Preis selbst wird anschließend von Bernd Toepfer überreicht, Vorstandsvorsitzender der Carl-Toepfer-Stiftung. Carl Toepfer war ein sozial engagierter Hamburger Ehrenbürger. Seine Söhne gründeten 1936 ihm zu Ehren die Carl-Toepfer-Stiftung. Sie hat sich unter anderem der Förderung der niederdeutschen Sprache und Literatur verschrieben und zeichnet seit 2005 bei der Eröffnung der Plattdeutschen Buchmesse ein besonderes Buch aus, das in Gestaltung, Illustration oder Thematik preiswürdig ist. Der Preis ist mit 2000 Euro dotiert.
De Twentsche Courant Tubantia De Twentsche Courant Tubantia ist eine niederländische Regionalzeitung mit Redaktionssitz in Enschede. Die Zeitung erscheint montags bis samstags im Tabloid-Format. Herausgeber der Zeitung ist das Pressehaus Wegener, das mit Eindhovens Dagblad, BN/De Stem, Brabants Dagblad, De Gelderlander, Provinciale Zeeuwse Courant und de Stentor weitere Regionalzeitungen verlegt. Die bezahlte Auflage belief sich ersten Quartal 2008 auf 111.584 Exemplare. [1] Chefredakteur ist André Vis. |
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GN 15 August 2019 | ||||
Neues Gewand für alte Bestattungskutsche Restaurierung gibt Rätsel auf: Historischer Leichenwagen ist vermutlich älter als gedacht Von Elisabeth Kemper NEUENHAUS Er fällt völlig aus dem Rahmen zwischen den vielen modernen Wagen im Autohaus Olthoff: der historische Leichenwagen der Stadt Neuenhaus. Inmitten all den neuen glänzenden Farblackierungen besticht das gleichermaßen elegante wie schaurig-schöne Vehikel durch seinen dunklen Farbton und die Ornamentik der Voluten. Sein Baujahr gibt allerdings noch Rätsel auf: „Wir vermuten, dass er etwa 1855 gebaut worden ist. Ganz sicher sind wir uns aber nicht, es könnte auch um 1800 gewesen sein“, erzählt der Vorsitzende des Vereins Heimatfreunde, Georg Hagmann. Lange stand der Veteran auf dem Eekenhof in Alte Piccardie und war über die Jahre arg in Mitleidenschaft gezogen. Malermeister Günter Meindering war mit seinen Auszubildenden für die Restaurierung des einzigen historischen Leichenwagens der Grafschaft verantwortlich – eineinhalb Jahre dauerte es, bis der Oldtimer wieder flott war. „Zuerst musste die Kutsche eine Trockenphase durchlaufen, anschließend konnten wir sie einer Strahlreinigung unterziehen. Dabei mussten wir sehr vorsichtig sein, denn sie war in keinem guten Zustand. Auf dem Dach ließen sich noch Taubenkot sowie Schwalbennester finden. Dann schliffen wir die einzelnen Schichten Stück für Stück herunter, merkten aber schnell, dass die Farbe den Untergrund mit trägt. Zudem ist das Holz durch Wurmfraß beschädigt“, erklärt Meindering. Die niederländisch-reformierte Gemeinde Wuppertal Elberfeld kaufte 1855 den historischen Leichenwagen. Georg Hagmann vermutet daher, dass dies auch das ungefähre Baujahr ist. „1928 kaufte ihn dann die reformierte Gemeinde Neuenhaus für 1000 Reichsmark, die den Wagen 1954 für 100 D-Mark an die Stadt Neuenhaus veräußerte. Insgesamt war er bis 1972 im Dienst“, erzählt Hagmann. „Wahrscheinlich wurde er aufgrund von Beziehungen zwischen den Pastoren untereinander gekauft, denn zwischen Wuppertal und Neuenhaus herrschte damals reger Handel mit Textilien. Wer aber für den Bau zuständig war, können wir bisher nicht sagen. In Wuppertal sind alle Unterlagen verloren gegangen.“ Bis zu zwei Pferde konnten den Leichenwagen ziehen. Da es sich meistens um braune Arbeitspferde handelte, bekamen sie einen Umhang ganz in Schwarz. Der ehemalige Pastor Ernst-Heinrich Prinz erinnert sich: „Immer, wenn der Leichenzug unterwegs war, blieben alle stehen. Ich als Pastor lief direkt hinter dem Wagen. Die nächsten Angehörigen des Verstorbenen – Frauen und Männer getrennt – folgten dahinter.“ Heinrich ten Brink saß als letzter Leichenfahrer der Stadt auf dem Kutschbock. Nach 1972 wurde der Leichenwagen nicht mehr gebraucht. Zum einen durch das Aufkommen von motorisierten Wagen und zum anderen, weil 1975 der Bau einer Leichenhalle am Friedhof den Wagen überflüssig machte. Der Veteran geriet über die Jahre in Vergessenheit und verfiel in einer Scheune, bis sich 2015 die Heimatfreunde der Restaurierung des historischen Gefährts annahmen. „Während der Aufbereitung fanden wir eine braune Farbunterlage, das könnte auf eine ehemalige Blattvergoldung hinweisen. Wir haben Archive durchkämmt, um Vergleichsobjekte zu finden, und tüftelten lange an der Farbgebung. Früher arbeitete man mit Naturpigmenten. Das war schon sehr viel Arbeit, die Zeit in Anspruch nahm. Dabei fanden wir auch heraus, dass die Räder größer waren, das Fahrwerk schon einmal erneuert und der Wagen in seinen Dekorierungen zurückgebaut wurde“, erzählt Meindering. Worauf diese Erkenntnisse schließen lassen und ob der Leichenwagen noch älter ist als gedacht, kann keiner der Beteiligten mit Gewissheit beantworten. „Wir wollen noch weiter dran bleiben und recherchieren. Vielleicht kennt sich jemand in der Grafschaft mit kunsthistorischen Verzierungen aus oder kann uns anders weiterhelfen“, hofft Hagmann. Der historische Bestattungswagen erstrahlt nun pünktlich zum Stadtjubiläum in neuem Glanz. Noch bis Ende September kann er im Autohaus Olthoff bewundert werden. Anschließend soll er zur Einlagerung nach Osterwald gebracht werden. |
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Kommentar zum Leichenwagen von Karl Koch aus Nordhorn Liebe um reformierte Kirchengeschichte stets gern Mitwissende, Welch ein interessantes Stück Grafschafter Kirchengeschichte heute in den "Grafschafter Nachrichten" (für Auswärtige fotografiert angehängt, bei Vergrößerung auf dem Bildschirm hoffentlich gut zu lesen; hier aber kurz zusammengefasst: Der seit 1855 in der Niederländisch-reformierten Gemeinde Wuppertal eingesetzte Leichenwagen wurde 1928 von der Neuenhauser Kirchengemeinde erworben, später von der Stadt übernommen. Er tat bis 1972 in Neuenhaus seinen Dienst, dann verfiel er in einer Scheune, wo er vor einiger Zeit von Heimatfreunden hervorgeholt und restauriert wurde). Das nebenbei Interessante: Wenn der Wagen von 1855 bis 1928 in der Niederländische-reformierten Gemeinde in Wuppertal seinen Dienst getan hat, bevor er nach Neuenhaus kam - natürlich über enge theologische Kontakte zwischen Wuppertal und der Niedergrafschaft und wohl weniger aufgrund von "Textilhandel", wie es in den GN heißt! - dann darf man wohl davon ausgehen, dass auch Hermann Friedrich Kohlbrügge im Mai 1875 seinen letzten "Gemeindegang" in diesem Gefährt angetreten hat. Er ruht ja auch auf dem schönen schlichten Friedhof der Niederländisch-Reformierten an der Katernberger Straße. Insofern spiegelt der jetzt wieder ans Tageslicht geholte Leichenwagen noch einmal ein ganz merkwürdiges Stück kirchengeschichtlicher Verpflechtung zwischen dem frommen reformierten Wuppertal und der von dort maßgeblich theologisch geprägten kohlbrüggianischen Niedergrafschaft wider. Pastor Anton Rosenboom (im Übrigen auch kein "ausgewiesener" Kohlbrüggianer, sondern eher den Christlich-Sozialen Obergrafschaftern um Bomfleur und Middendorff verbunden) kann 1928 noch nicht von den Übernahmeverhandlungen zwischen Wuppertal und Neuenhaus berührt gewesen sein. Er kam mit seiner Frau erst Anfang 1929 nach Neuenhaus. Er wird aber, ähnlich wie Pastor Ernst-Heinrich Prinz auf dem GN-Bild, dem auch 1929 noch recht "neuen" Neuenhauser Leichenwagen sicher einige hundert Mal im Talar dem Brauch nach als Erster bei Beerdigungen gefolgt sein. Kleiner reformierter Gruß von Karl Koch |
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Das Geburtenglöckchen erklingt wieder Die Heimatfreunde Neuenhaus lassen mit der Begrüßung der kleinen Anna eine Tradition wieder aufleben. Reges Treiben herrschte am Dienstagabend, 30.7.2019, auf dem Platz vor dem Alten Rathaus in Neuenhaus. Wir haben einen kleinen Empfang organisiert. Unser Hochzeitsservice servierte Sekt, Saft und Häppchen. Die kleine Anna beobachtete das Geschehen ganz gelassen von den Armen ihrer Großmutter aus. Dabei waren die Gäste nur für sie gekommen. Die im Frühjahr geborene Anna Seitz Lindschulte sollte mit dem Läuten der Rathaus-Glocke begrüßt werden. Das Läuten des sogenannten Geburtenglöckchens war eine Neuenhauser Tradition, welche die Geburt eines Kindes verkündete. Die Glocke des Alten Rathauses wurde ca. 5 Minuten geläutet. Georg Hagmann ließ es sich nicht nehmen, die alte Glocke selbst zu läuten. Mit gleichmäßigen Zügen am Seil wurde die Glocke in Schwung gebracht. Mutter und Vater der kleinen Anna waren dafür extra aus ihrer Wahlheimat Berlin angereist. Der Heimatverein möchte den Neuenhausern die Nachricht über ein Neugeborenes öfter per Glockenschlag verkünden. Interessierte können sich per e-mail unter info@heimatfreunde-neuenhaus.de melden. |
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Auch wir sind für Europa
Neuenhaus Mit der Frage, wie es mit der Europäischen Union weitergehe, setzte sich auch Gerhard Herrenbrück in seiner zwanzigminütigen Rede auf dem Marktplatz vor der reformierten Kirche in Neuenhaus auseinander. Sowohl Herrenbrück als auch Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums aus Neuenhaus vertreten eine klare pro-europäische Position. Sie machen darauf aufmerksam, dass sie jeden Tag von der Europäischen Union profitieren. Offene Grenzen, eine einheitliche Währung und interkulturelle Kommunikation, Europa stehe für „Komfort, Sicherheit und Freiheit“. Schätzungsweise 300 Besucher hörten den Rednern zu. Abgerundet wurde das Programm durch das Trio „Tobias Bako & Friends“, die bekannte Pop-, Swing- und Folklieder spielten. Nordhorn Um 18.30 Uhr eröffnet Andreas Kinser vom Vorstand der Grafschafter Volksbank eG die Veranstaltung auf der kleinen Bühne. „Wir sind viele, wir sind überall, wir sind Europa“, ruft er den Gästen zu, die es sich an Tischen und Bänken gemütlich gemacht haben. „Wir wollen dazu aufrufen, sich an der Europawahl zu beteiligen und für Europa zu wählen“, fasst er noch einmal das Anliegen des Bündnisses zusammen. Gegen 20 Uhr betritt Hauptredner Christoph Almering, Geschäftsführer der Euregio, für seinen zehnminütigen Vortrag mit dem Titel „Vom Rand in die Mitte – darum ist Europa vor unserer Haustür so wichtig“ die Bühne. „Nur 5000 Schritte von hier entfernt befand sich die Grenze zu den Niederlanden“, erklärt er. „Heute hält mich kein Schlagbaum auf, ich muss keine Währung mehr wechseln und ich kann dort ohne Probleme arbeiten“, zählt er die Vorzüge des Staatenbundes auf. „Die EU ist das größte Friedensprojekt der Weltgeschichte, und die Feinde der Demokratie rütteln am Haus Europa. Lasst es euch nicht aus den Händen reißen“, schließt er sein Plädoyer für die Wahl. Ein Dankeschön an Gerhard List + Sponsoren für diese Aktion |
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„Neuenhaus putzt sich raus“ |
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Auch wir haben uns nicht vor der Arbeit gedrückt, an der Aktion "Neuenhaus putzt sich raus" teilzunehmen. Wir haben an die Schaufenster der leerstehenden Häuser in der Innenstadt großformatige Folien angebracht. Die großformatigen, farbigen Flächen informieren über die Neuenhauser Dichter Karl Sauvagerd und Heinrich Kuiper sowie über das Stadtjubiläum und hübschen auf diesem Wege die Leerstände in der Innenstadt auf. |
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GN 28.03.2019 Mehr als Schulgeschichte(n) „Heimatfreunde Neuenhaus“ überreichen Schulchronik an Archiv Das Kreis- und Kommunalarchiv der Grafschaft ist um einen Dokumentenschatz reicher: Am Dienstag übergaben die „Heimatfreunde Neuenhaus“ die Schulchronik der ehemaligen katholischen Volksschule in Neuenhaus an Archivleiter Christian Lonnemann. Von Sascha Vennemann NEUENHAUS / NORDHORN Für Geschichtsforscher sind sie eine tolle Quelle für ihre Forschungsarbeit: Schulchroniken geben nicht nur über den Werdegang der jeweiligen Einrichtung Auskunft, sondern auch über das, was in der Gemeinde sonst noch passiert ist. „Natürlich kommt es auch immer darauf an, welcher Lehrer die Chronik führte“, verrät der Historiker Dr. Helmut Lensing, als er die Originale der Schulchronik von Georg Hagmann, dem 1. Vorsitzenden der „Heimatfreunde Neuenhaus“ entgegennimmt und kurz begutachtet. Lensing hat als Mitglied der Studiengesellschaft für Emsländische Regionalgeschichte schon viele solcher Chroniken gelesen. „Sie geben auch Aufschluss über politische Entwicklungen oder die aufkommende Motorisierung im ländlichen Raum – den Fortschritt allgemein“, weiß er. Vom Schuljahr 1880/1881 bis zur Schließung der Schule im Jahr 1972 wurde die Neuenhauser Chronik von verschiedenen Lehrern geführt. Die teilweise schwer lesbaren Handschriften in Sütterlinschrift wurden von Ruth Prinz transkribiert und in einer digitalen Abschrift bereits an das Archiv übermittelt. „Darin enthalten sind allerdings nicht die eingeklebten Bilder, Zeitungsberichte oder sonstige Beilagen“, erläutert Archivleiter Christian Lonnemann. In der Chronik entdeckt er das Programm zur 600-Jahr-Feier in Neuenhaus, die 1969 abgehalten wurde. „Wer hebt so etwas sonst auf? Als Archiv wollen wir so etwas natürlich haben“, freut er sich. Die „Heimatfreunde“ haben die Originalchronik der katholischen Volksschule aus einem privaten Nachlass erhalten und geben sie nun an das Archiv weiter. „Hier kann sie nicht nur allen Interessierten als Kopie oder Abschrift zugänglich gemacht werden, sondern wird außerdem unter den richtigen klimatischen Bedingungen gelagert“, sagt Lonnemann. In der „Anweisung zur Anlegung und Führung der Schulchroniken im Regierungsbezirk Osnabrück“ vom 15. Oktober 1872 ist definiert, wie ein solches Dokument auszusehen hatte: „Die Schulchronik ist die schriftliche Darstellung der Entstehung sowie der äußeren und inneren Entwicklung und Gestaltung im engeren Sinne der Schule, im weiteren Sinne der Schulgemeinde in kurzer und objektiver Fassung.“ Die Forschung hat diese Quellen für sich entdeckt und kann viele Erkenntnisse aus den mal penibel, mal eher locker geführten Aufzeichnungen ableiten. „Leider ist es manchmal schwer, an sie heranzukommen“, berichtet Lensing. „Es ist toll, wenn Heimatvereine, wie hier aus Neuenhaus, das Archiv mit solchem Material versorgen. Aber es gibt auch viele Schulen, die die Zusammenarbeit verweigern – aus verschiedensten Gründen.“ Oft sind die Chroniken verloren gegangen, wurden aus Nachlässen entsorgt oder wegen politisch problematischer Äußerungen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zerstört. Nicht selten fehlen auch in erhaltenen Chroniken die Seiten aus jenen Jahren. „Manchmal entdeckt man die Bücher auf Flohmärkten, bei Fachhändlern oder bei ehemaligen Bediensteten der betreffenden Schulen, Lehrern oder Hausmeistern“, erklärt Lonnemann. Mit der Chronik aus Neuenhaus ist das Archiv nun um eine Ausgabe reicher. Es gibt jedoch noch zahlreiche Grafschafter Schulen, deren Chroniken bislang nicht wieder aufgetaucht sind. „Wenn Heimatvereine oder Privatpersonen wissen, wo es noch weitere Bände gibt, würden wir uns sehr freuen, wenn sie uns darüber informieren“, bittet Archivar Lonnemann um Mithilfe. Zahlreiche Grafschafter Schulchroniken fehlen noch im Kreis- und Kommunalarchiv Übergabe der Schulchronik in Nordhorn: (v.l.) Georg Hagmann (1. Vorsitzender der „Heimatfreunde Neuenhaus“), Ruth Prinz, Christian Lonnemann (Leitung Kreis- und Kommunalarchiv), Berend Vette und Dr. Helmut Lensing. Foto: Vennemann
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GN 23.02.2019
Leben und Wirken Sauvagerds auf 300 Seiten
Buchprojekt der Heimatfreunde Neuenhaus würdigt
Grafschafter Bereits 2017 haben sich die Heimatfreunde Neuenhaus intensiv mit Karl Sauvagerd befasst und eine Ausstellung im Alten Rathaus gezeigt – nun soll ein Buch das Lebenswerk des facettenreichen Schriftstellers beleuchten. Die Veröffentlichung ist für den Herbst geplant. |
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Das Wirken des plattdeutschen Heimatdichters Karl Sauvagerd war umfangreicher als bislang bekannt, haben die Heimatfreunde Neuenhaus herausgefunden. Foto: privat |
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Von Sebastian Hamel NEUENHAUS „De Tied blif Baas“ hieß der erste Gedichtband, den Karl Sauvagerd 1955 herausgab – und eben diesen Titel wird auch das Buch tragen, an welchem die Heimatfreunde Neuenhaus derzeit arbeiten. Auf 300 Seiten soll das dichterische Lebenswerk des vielseitig begabten Lyrikers abgebildet werden. Neben einer Vielzahl seiner plattdeutschen Gedichte finden sich darin auch biografische Informationen sowie eine Betrachtung seines Einsatzes für die niederdeutsche Sprache und die deutsch-niederländische Aussöhnung. Ausdrücklich soll „De Tied blif Baas“ dabei kein rein wissenschaftliches Buch für Historiker, sondern ein lesenswertes Werk für alle heimatverbundenen Grafschafter und alle Sprachinteressierten aus dem plattdeutschen Raum werden. Karl Sauvagerd kam 1906 in Gronau zur Welt, wuchs in Wilsum auf und lebte später in Neuenhaus und Uelsen. Abseits der hauptberuflichen Tätigkeit als Schneidermeister, galt sein Interesse unter anderem der Sprache und der Natur; zudem engagierte er sich als reformierter Laienprediger. Die Gedichte und Geschichten Sauvagerds erschienen in zahlreichen deutschen und niederländischen Medien; sein Einsatz für das „Nedersaksische“ als Sprache, welche die Menschen diesseits und jenseits der Grenze verbindet, erfuhr insbesondere in den Niederlanden große Beachtung. Karl Sauvagerd starb 1992. Als sich sein Todestag zum 25. Mal jährte, nahmen die Heimatfreunde Neuenhaus dies zum Anlass, ihre jährliche Ausstellung dem Grafschafter Dichter zu widmen. Die am 17. November 2017 im Alten Rathaus eröffnete Exposition erfreute sich zahlreicher Besucher. Im Vorfeld hatte sich ein Team der Heimatfreunde intensiv mit der Vita und dem Schaffen Sauvagerds auseinandergesetzt. Dessen Tochter Berta Radicke stellte dafür große Mengen Material aus dem Nachlass ihres Vaters zur Verfügung. Vor und während der Ausstellung zeigte sich, dass viele Werke Sauvagerds noch heute in der Bevölkerung bekannt sind. Wie umfangreich sein Wirken aber tatsächlich war – das wurde den Beteiligten erst im Zuge ihrer Recherche bewusst. Selbst Historiker Dr. Helmut Lensing zeigte sich überrascht. Er ist einer von drei Autoren, den die Heimatfreunde für die Verwirklichung ihres Buchprojekts gewinnen konnten. Im Nachgang zur Ausstellung soll das Schriftstück nun eine langfristige Würdigung des Heifmatdichters sicherstellen. Lensing zeichnet für den biografischen Teil des Buchs verantwortlich. Dem vorangestellt ist der literarische Part, um den sich Verena Kleymann, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Univsersität Münster, kümmert. Die abgedruckten Werke Sauvagerds sind unterteilt in neun Themenfelder, wie Natur, Heimatverbundenheit oder Historisches. Kleymann ist besonders vom Ausdrucksvermögen des Dichters beeindruckt: „Er hat wirklich ein Händchen gehabt, die richtigen Worte zu finden – nicht nur für die schönen Dinge, sondern auch für traurige Themen.“ Als dritter Autor wirkt Prof. em. Dr. Dieter Stellmacher aus Göttingen, der noch persönlich mit Karl Sauvagerd bekannt war, an „De Tied blif Baas“ mit. Der „Experte fürs Niederdeutsche“ beleuchtet Sauvagerds Blick auf die plattdeutsche Sprache als völkerverbindendes Element. Da dieser Aspekt in den Niederlanden große Aufmerksamkeit erregt hat, erscheint Stellmachers Beitrag sowohl auf Deutsch als auch auf Niederländisch. „De Tied blif Baas“ wird in einer Auflage von 3000 Stück gedruckt. Wer jetzt schon gespannt auf das Werk ist, muss sich noch ein paar Monate gedulden: Die offizielle Vorstellung des Buchs ist für den 25. September geplant. Dann veranstalten die Heimatfreunde im Rahmen der 650Jahr-Feierlichkeiten der Stadt Neuenhaus einen Heimatabend unter dem Motto „Hier bin wij to Hus“ mit Moderator Yared Dibaba. Der Dank des Vereins gilt allen Mitwirkenden sowie den Sponsoren, die das Buchprojekt durch finanzielle Zuwendungen ermöglicht haben – namentlich der Grafschafter Volksbank, der Emsländischen Landschaft und der Stadt Neuenhaus.
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Sie sind gespannt auf die Buch-Veröffentlichung (von links): Dr. Helmut Lensing, Verena Kleymann, Jurgen Lohuis, Gerda Hagmann, Berend Vette, Klaus Vorrink und Georg Hagmann. Foto: Hamel
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NOORDOOST TWENTE | vrijdag 22 februari 2019 |
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OVER DE GRENS | oldenzaal |
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Neuenhaus eert 'platdichter'
Tim Nijhof NeuenhausKarl Sauvagerd (1906-1992) wordt' De dichtende Sniederbaas' genoemd. De Platduitse teksten van Sauvagerd, die kleermaker was, raakten in deze regio een gevoelige snaar. Bij de viering van het 650-jarigbestaan van Neuenhaus, in September, verschijnt een boek over zijn werk en leven. Het boek draagt de titel 'De Tied blif Baas'. Zo heette de eerstc dichtbundel in het plat die Sauvagerd uitbracht. „Zijn betekenis voor de grensoverschrijdende beweging is enorm. Veel Nederlandse en Duitse streekgenoten kennen zijn gedienten", steh Klaus Vorrink. Vorrink is van de Heimatfreunde Neuenhaus. De heemkundevereniging belegde onlangs een persconferentie, waarin het nog te verschijnen boek over Sauvagerd werd aangekondigd. Die plek was niet toevallig gekozen. De Maßschnieder (kleermaker), die zich ontwikkelde tot gevierd platschrijver, woonde jarenlang in Neuenhaus. Sauvagerd keck als zoon van een Nederlandse moeder en een Duitse vader met een open blik over de schutting, naar de buren aan de andere kant van de grens. Na de Tweede We-reldoorlo gebruikte hij het plat als smeerolie voor de verzoening van Nederlanders en Duitsers, Sauvagerd publiccerde in streektaal magazines als 't Swieniegeltje en droeg samen met andere dialectschrijvers voor uit eigen werk. Hij was een graag geziene gast in het Nedersaksische verspreidingsgebied. Sauvagard zette zieh ook in voor verschillende heemkundeverenigingen en bracht als natuurliefhebber met zijn herbarium de flora en fauna in deze regio in kaart. Voor De Tied blif Baas, het boek dat aan hem gewijd is, stond zijn dochter verschillende van zijn teksten af. Het werk verschijnt in September in een oplage van drieduizend exemplaren. In die maand wordt ook het 650-jarig bestaan van Neuenhaus gevierd met activiteiten en optredens in een feesttent aan de Neumarkt, waaronder een Heimatavond met de platsprekende Ethiopier Yared Dibaba. De band Die Schlickrutscher treedt die dag op, net als de Ootmarsumse Boerendansers. Verder zingen Duitse kinderen Nederlandse kinderliedjes. Het is een mooie hommage aan het gedachtegoed van Karl Sauvagerd. In zijn gedieht Unse Nabers beschrijft hij de verbondenheid tussen Nederlan-ders en Duitsers in deze streek zo: 'As wij is ower 'n streep gäät kieken, dan kom wij nich in 'n heel frömd land, want alles döt presies sä lieken, an disse as an genne kant'. |
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2018 |
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Das neu erschienene Buch Auch das Wörterbuch |
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GN 1.12.18 Bahnhof Neuenhaus zu neuem Leben erweckt Bevölkerung ist zur offiziellen Eröffnung und am Wochenende eingeladen / Shuttle zum Weihnachtsmarkt / Nikolaus kommt Die Grafschaft ist am Zug. Ein wichtiges Etappenziel ist mit der Wiederbelebung des Bahnhofs in Neuenhaus erreicht. Am bevorstehenden Wochenende kann sich die Bevölkerung ein Bild von dem neuen Bahnhofsareal der Dinkelstadt machen. NEUENHAUS Seit vier Jahrzehnten fahren zwischen Neuenhaus und Bad Bentheim keine Personenzüge mehr. Das ändert sich im neuen Jahr. „Lebendige Bahnhöfe“ sind ein wichtiger Teil des „Projektes Regiopa“, das die Wiedereinführung des Schienenpersonennahverkehrs in der Grafschaft zum Ziel hat.
Die historischen Bahnhofsgebäude in Neuenhaus und Bad Bentheim sind inzwischen vollständig saniert. Sie werden der Bevölkerung bei Tagen der offenen Tür vorgestellt. In der Dinkelstadt ist das am kommenden Wochenende der Fall. Am Sonnabend, 1. Dezember, von 12 bis 18 Uhr und am Sonntag, 2. Dezember, von 12 bis 17 Uhr besteht Gelegenheit, das Neugeschaffene in Augenschein zu nehmen. In Neuenhaus ist die Bevölkerung am 30. November von 11 bis 14 Uhr auch zur offiziellen Eröffnung eingeladen. Wie die Bentheimer Eisenbahn mitteilt, stehen dann vor dem Bahnhof vier Weihnachtsmarktbuden. Es werden Lebkuchenherzen und Leckereien an die Kinder verteilt. Zudem schaut der Weihnachtsmann an beiden Tagen von 13 bis 16 Uhr vorbei. Die Kinder können ihren Wunschzettel abgeben und die Eltern Fotos machen. Außerdem fährt eine kleine Bimmelbahn als Shuttle zwischen Bahnhof und dem Weihnachtsund Brauchtumsmarkt in der Neuenhauser Innenstadt. Besucher haben des Weiteren die Möglichkeit, bei einer Stempelkartenaktion mitzumachen. Am Bahnhof und auf dem Weihnachts- und Brauchtumsmarkt können sie Stempel sammeln und mit etwas Glück tolle Preise gewinnen. Die Verlosung ist am Sonntag, 2. Dezember, um 17.30 Uhr auf dem Brauchtumsmarkt vor dem Alten Rathaus. Zu Beginn dieses Jahres fiel der Startschuss für das aufwendige Bauprojekt. Das Bahnhofsgebäude wurde komplett entkernt, nur noch die Grundmauern blieben stehen. Bereits Mitte Oktober hat die Bäckerei & Konditorei Arends aus Neuenhaus ihre achte Filiale in dem erneuerten Gebäude eröffnet. Der Familienbetrieb bietet dort nicht nur Backwaren, sondern auch warme Speisen an. Die gut 200 Quadratmeter große Arends-Filiale verfügt über 70 Plätze im Innenraum und gut 40 auf der Terrasse. In der vergangenen Woche öffnete dann das Reisebüro Berndt seine Türen im Bahnhofsgebäude. Es ist die sechste Berndt-Filiale in der Grafschaft und die zwölfte in der Region. Zum Team von Janine van der Zwaan (Büroleitung) gehören Alice Olde Heuvel und Jasmina Fischer. Ob Familienurlaub, Fernreisen, Kreuzfahrten, Städtereisen oder Gruppenreisen – beraten wird in allen Bereichen, auch außerhalb der Geschäftszeiten (auf Termin). Außerdem können Kunden Bahn-, Musical-, und Veranstaltungstickets erwerben. „Was wir hier geschaffen haben, findet man in keiner anderen Stadt dieser Größe“, freut sich Vorstand Joachim Berends von der Bentheimer Eisenbahn (BE). Der Bahnhof solle ein Ort der Identifikation werden, an dem man sich gerne aufhalte. Fassade, Innengestaltung und Umfeld – alles ist neu entstanden. Reisenden und Pendlern steht ein moderner und komfortabler Bahnhof zur Verfügung. Geschaffen wurden • 120 Meter Bahnsteig, • zwei Gleise, jeweils 350 Meter lang, • eine 72 Quadratmeter große Bahnhofshalle • 46 Parkplätze, • drei Taxistände, • kurze Wege zwischen Bahnsteig, Bushaltestelle, Taxiständen und Parkplätzen, • Radstationen mit 73 Stellplätzen und abschließbaren Boxen, E-Bike-Fahrer können den Akku aufladen, • Aufenthaltsräume für die Bentheimer Eisenbahn • Lager- und Technikräume (46 Quadratmeter) Mehr als 40 Jahre war der Bahnhof stillgelegt. Jetzt ist er zu neuem Leben erweckt. Nach Überzeugung von Bürgermeister Günter Oldekamp wird Neuenhaus in mehrfacher Hinsicht von dem „neuen Mittelpunkt“ profitieren. pez Vollständig erneuert wurde der Bahnhof in Neuenhaus. Er soll zu einem Ort der Identifikation werden, so die Bentheimer Eisenbahn. Die „Backbar“ der Bäckerei Arends & Konditorei Arends lädt zum Genießen in besonderem Ambiente ein. Zum Team des Reisebüros Berndt im Bahnhof gehören (von links) Alice Olde Heuvel, Janine van der Zwaan und Jasmina Fischer. Die Heimatfreunde Neuenhaus beteiligten sich mit Bildern aus der alten Zeit
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Ausstellung 1914 - 1918 gefallen - vermisst - vergessen | ||||
Heimatfreunde im Landtag Treffen mit Finanzminister Hilbers HANNOVER 45 Mitglieder der Niedergrafschafter Heimatvereine besuchten kürzlich den Landtag in Hannover und erhielten Einblicke im Leineschloss. Der Programmablauf sah unter anderem einen Film über die Arbeit des Landtages mit kurzen Erläuterungen der jeweiligen Tagesordnungspunkte vor. Anschließend verfolgten die Heimatfreunde die Plenarsitzung auf der Zuschauertribüne. Es fanden Beratungen über die Empfehlung der Enquetekommission „Verrat an der Freiheit – Machenschaften der Stasi in Niedersachsen aufarbeiten“ statt. Es folgte eine Diskussion mit Abgeordneten der verschiedenen Fraktionen. Weitere Informationen, die besonders die Region Grafschaft Bentheim betrafen, gab Finanzminister Reinhold Hilbers aus Lohne. |
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PlattSatt Groafschupper Schrieweroabend, Die Grafschaft Bentheim hat eine Reihe lesenswerter Autoren hervorgebracht, die sich mit ihren Heimatorten auseinandergesetzt haben. Dazu zählen Gerhard Butke und Heinrich Kuiper, die ihre humorvollen und nachdenklichen Texte in der Atmosphäre des Alten Rathauses vor getragen haben. Auch Werke des Neuenhauser Dichters Karl Sauvagerd (1906-1992) wurden vorgestellt. Musikalisch begleitet wurde der Abend von Marlene Bucher und Saskia Spinder. Die Lesung fand in Kooperation uns statt. Liebe Linda Wilken
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Einladung zum Tag der offenen Tür Auch in diesem Jahr veranstalteten wir, einen Tag der offenen Tür. Wir hoffen, Ihnen einen kleinen Einblick in das umfangreich vorhandene Bild-, Dokumenten- und Textmaterial aus Neuenhaus und seiner Geschichte als auch in unsere verschiedenen Tätigkeitsbereichen vom Hochzeitsservice über Archivarbeit bis hin zu einer kurzweiligen Kommunikationsebene gegeben zu haben. |
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Begeisterung um „Pingstekronen“ Rege Teilnahme am Wettbewerb der Stadt Neuenhaus |
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pol NEUENHAUS. Die Erstplatzierten Antonia und Paula Kappen, Lynn-Marie Garritsen und Jente Schievink erhielten einen 50 Euro-Gutschein der Werbegemeinschaft Neuenhaus. Die Zweitplatzierten Maja und Klara van der Kamp und die Drittplatzierte Jule Lübbermann konnten sich über entsprechende Gutscheine im Wert von 40 bzw. 30 Euro freuen. Diese Preise stiftete die Stadt Neuenhaus. Auch alle anderen Teilnehmer hatten Grund zur Freude: Die Stadtwerke stifteten zusätzlich allen Kindern, die es nicht unter die ersten drei Plätze schafften, jeweils zwei Freikarten für das Dinkelbad. Das Basteln von „Pingstekronen“ hat unter Neuenhauser Kindern Tradition. Zu Pfingsten schmücken sie ein Gerüst aus Weidenruten mit Eichenlaub und Naturblumen. Dann stellen sie sich damit an die Straße und fordern Passanten mit dem Spruch „Ij goaht, as‘t U belieft, unner de Pingstekrone döör. Hebb Ij noch een Deut föör de Pingstekrone“ dazu auf, die selbstgestaltete Krone zu betrachten und mit einem „Deut“ zu würdigen.
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Kräuterwanderung in Neuenhaus Die heimatlichen Naturheilkräfte |
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Über Kräuteram Wegesrand informierten Katrin Leuchtenberger (rechts) und Anja Tolhuis von der Grafschafter Kräuterschule die Teilnehmer, die sich in Neuenhaus auf die Spuren des 1992 verstorbenen Neuenhauser Heimatdichters und Pflanzenkundlers Karl Sauvagerd gemacht haben. |
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Manches Pflänzchen mag im Vorbeigehen gar nicht wahrgenommen oder als Unkraut abgetan werden – dabei sind am Wegesrand echte Heilkräuter zu finden. Auf Einladung der Heimatfreunde Neuenhaus hat sich nun eine Gruppe von Interessierten in der Dinkelstadt auf die Suche nach den besonderen Gewächsen begeben. Mit Katrin Leuchtenberger und Anja Tolhuis von der Grafschafter Kräuterschule, die dem „KunstWerk“ in Schüttorf angegliedert ist, hatten die mehr als 40 Teilnehmer zwei Expertinnen an der Seite: Ausführlich gingen sie auf die Eigenschaften der jeweiligen Pflanzen ein und führten den Kräuterwanderern vor Augen, welch grüne Schätze vor der Haustüre gedeihen. Ausgangspunkt war das Alten Rathaus im Stadtzentrum. Von dort aus marschierten die Spaziergänger entlang des Stadtgrabens Richtung Dinkelsee. Das sonnige Frühlingswetter gab der Veranstaltung den perfekten Rahmen. Aufgrund der hohen Zahl an Anmeldungen erfolgte die Wanderung in zwei Gruppen. Gundermann, Knoblauchrauke, Giersch, Brennnessel, Wiesenschaumkraut, Taubnessel, Hirtentäschel, Wegerich, Lö- wenzahn und Vogelmiere waren nur einige der gefundenen Kräuter. „Mit großer Fachkompetenz haben Katrin Leuchtenberger und Anja Tolhuis die Pflanzen erkannt und bestimmt“, berichtet Georg Hagmann, Vorsitzender der Heimatfreunde, beeindruckt. Die Teilnehmer seien mit Begeisterung dabei gewesen und hätten sich viele Notizen gemacht. Die Leute stammten laut Georg Hagmann aus der ganzen Grafschaft und deckten alle Altersgruppen ab. Sogar drei Kinder seien mit von der Partie gewesen. „Und auch Männer“, wie der Vereinsvorsitzende augenzwinkernd anmerkt. Er betont, wie wichtig es ist, sich die Bedeutung der Kräuter bewusst zu machen: „Wo unsereins einfach vorbeiläuft, was wir nur als lästiges Unkraut wahrnehmen – das ist in Wahrheit sehr wertvoll“, sagt er. Vom Nachmittag bis in die Abendstunden waren die Wanderer unterwegs. Zurück am Alten Rathaus, gab es als Stärkung herzhafte Brote mit Dips und Kräuterbutter – für deren Herstellung sich die Pflanzen in frischem Zustand gut eigenen. Aus Tees standen zur Verköstigung bereit. Mit Blick auf die Getränke wurde informiert: „Kräuteranwendungen entfalten ihre heilsame Wirkung nie schlagartig, sondern milde, langsam und stetig.“ Außer in Nahrungsmitteln und im Gesundheitswesen finden Kräuter seit jeher ihren speziellen Platz auch bei den „geistigen Getränken“ in den Kräuterschnäpsen und -likören aller Art: Nach Angaben der Heimatfreunde konnte man in einer Gastwirtschaft in Lage einen „Smeerigen“, einen von einem ehemaligen Lager Pastor kreierten Kräuterlikör, einnehmen. Der Grafschafter Heimatdichter Karl Sauvagerd (1906 – 1992) berichtet, dass ihm dieses Getränk in besonderer Weise nicht geschmeckt habe. Die Wanderung erfolgte im Nachgang der großen Ausstellung, mit welcher die Heimatfreunde Neuenhaus Ende vergangenen Jahres die Werke und Verdienste des bekannten Dichters würdigten. Neben seiner lyrischen Betätigung widmete sich Sauvagerd nämlich mit großem Interesse der hiesigen Pflanzenwelt. Schon in den 1930er-Jahren legte er ein umfassendes Herbarium an, in dem er etliche Kräuter sammelte und beschriftete. In seiner Gedichts- und Geschichtensammlung „Van Kruud en Unkruud“ warf er die Frage auf, ob es „Unkraut“ überhaupt gibt. Das Kräuterwissen kam ihm während der Kriegsgefangenschaft in der damaligen Tschechoslowakei zugute, wo er sich um seine Mitgefangenen kümmerte. „Aufgrund seiner intensiven Beschäftigung mit der Botanik und insbesondere der Heilkräuterwissenschaft war Karl Sauvagerd die Volksmeinung, dass gegen jede Krankheit – bis auf den Tod – ein Kraut gewachsen sei, nicht fremd“, teilen die Heimatfreunde Neuenhaus mit. Sein Schaffen auf dem Gebiet der Kräuterkunde gipfelte 1973 in der Veröffentlichung des Werks „Heimatliche Naturheilkräfte“. In dessen Vorwort schreibt er: „Eine vollständige Aufzählung aller Arten und Pflanzen ist nicht möglich, doch soll versucht werden, einen kleinen Teil der wichtigsten Pflanzen zu beschreiben, um einen Einblick in die Fülle der Naturheilkräfte zu geben, welche uns auf Schritt und Tritt umgeben und sich dem Interessenten umsonst anbieten.“ Die jetzige Kräuterwanderung steht sogar in einer gewissen Tradition, wie ein Blick ins GN-Archiv zeigt: In der Ausgabe vom 17. Juli 1986 berichtet GN-Redakteur Willy Friedrich von Heilkräuterwanderungen in Uelsen, die Karl Sauvagerd selbst anleitete und die auch damals eine rege Beteiligung erfuhren. Die zwei Ziele waren seinerzeit dieselben wie heute, wie dem Artikel zu entnehmen ist: „Einmal soll den Teilnehmern die Vielfalt der heimischen Flora, die in der Regel unbeachtet am Wegesrand steht, gezeigt und nähergebracht werden. Zum anderen geht es darum, ihren Wert für den Menschen und für eine intakte Ökologie aufzuzeigen.“ Mit Blick auf die kürzlich erfolgte Neuauflage der Wanderungen sagt Georg Hagmann erfreut: „Die Resonanz hat uns positiv überrascht.“ Viele Teilnehmer hätten zudem bekundet, sie wüssten noch Interessenten, die am betreffenden Datum verhindert waren. Deshalb besteht seitens der Heimatfreunde die Überlegung, im kommenden September noch eine Wanderung anzubieten. Die Räume der Heimatfreunde an der Lager Straße 19 in Neuenhaus sind jeden Mittwoch von 9 bis 12 Uhr für jeden Interessierten geöffnet. Das Buch „Heimatliche Naturheilkräfte“ von Karl Sauvagerd kann dort entliehen werden. Weitere Informationen zum Verein gibt es im Internet unter www.heimatfreunde- neuenhaus.de. |
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Wissenswertes zu regionalen Kräutern Bei ihrer Wanderung durch Neuenhaus haben die Teilnehmer von den Mitarbeiterinnen der Grafschafter Kräuterschule viel Wissenswertes erfahren. Hier einige Auszüge: Gesundheitsfördernd Alle essbaren Wildkräuter sind vitaminund mineralstoffreich, basisch im Körper und enthalten wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe. Sie sind gesunde Urnahrung, die Mangelkrankheiten aller Art vorbeugt und das Immunsystem stärkt. Enthaltene Bitterstoffe unterstützen die Verdauung. |
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Pressemitteilung Pingstekronen - Wettbewerb für die Stadt Neuenhaus Die Stadt Neuenhaus richtet für das Pfingstwochenende, am 20. und 21. Mai, einen „Pingstekronenwettbewerb“ aus. Dabei soll ein Brauch der Stadt Neuenhaus in einer gestalterisch schönen Weise wieder mehr Wertschätzung erfahren und gepflegt werden. |
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Wer hat die schönste Pingstekrone? Liebe Mädchen und Jungen aus den Stadtteilen Grasdorf, Hilten, Veldhausen, Osterwald und der Stadt Neuenhaus! Die Heimatfreunde Neuenhaus und die Samtgemeinde Neuenhaus möchten in diesem Jahr wieder einen Pingstekronen-Wettbewerb ausrichten. 1. Preis : Gutschein im Wert von 50 € 2. Preis: Gutschein im Wert von 40 € 3. Preis: Gutschein im Wert von 30€ Bitte beachtet folgende Wettbewerbsregeln: Die Krone sollte aus einem Gerüst aus Weidenruten gebunden und möglichst mit Eichenlaub und Naturblumen geschmückt sein. Bitte reicht ein Foto eurer Pingstekrone mit folgenden Angaben: • Name/Vorname • Alter • Anschrift • ggf. Angabe von weiteren Kindern, wenn ihr die Krone gemeinsam mit anderen als„Pingstekronen-Mannschaft" gestaltet habt bis zum 22. Mai 2018 per Mail bei der Samtgemeinde Neuenhaus ein: Die Prämierung werden die Heimatfreunde Neuenhaus aufgrund der eingereichten Fotos in |
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Die Heimatfreunde unterstützen gemeinsam mit der Stadt Neuenhaus den Examenskandidaten Thorsten Paslick |
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Am 18.01.2018 besuchte Professor Dr. Hiram Kümper, Lehrstuhlinhaber für Geschichte des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit an der Universität Mannheim zusammen mit einem aus Bad Bentheim gebürtigen Examenskan-didaten im Fach Geschichte, Thorsten Paslick, die Heimatfreunde. Das bevorstehende Neuenhauser Stadtjubiläum will der angehende Historiker Paslick zum Anlass nehmen, bestimmte Stadtrechtsnormen und Privilegien zu untersuchen. Der erste Kontakt verlief überaus erfreulich und informativ. Professor Kümper brachte einige Beispiele für ähnlich geartete Untersuchungen aus den Städten Bochum, Kleve und Erkelenz mit. Er könne sich sehr gut vorstellen, dass Neuenhaus ähnlich spannende historische Vorgänge biete, die aufzuarbeiten sinnvoll seien. Auf jeden Fall wolle er mit Neuenhaus und den Heimatfreunden in Kontakt bleiben und Kandidat Paslick war überzeugt, ein ihm genehmes Thema zu finden. |
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GN Sauvagerd-Tonband von 1965 aufgetaucht Heimatfreunde erhalten Original-Mitschnitt einer Lesung des Neuenhauser Heimatdichters Die Karl-Sauvagerd-Sammlung der Heimatfreunde Neuenhaus wird immer größer: Aus dem Tonbandarchiv von Pastor Jan Ringena erhielten sie nun den Mitschnitt einer Lesung des 1992 verstorbenen Neuenhauser Heimatdichters. Die knapp einstündige Aufnahme entstand 1965. Von Andre Berends NEUENHAUS. „ Ausschuss für Festgestaltung – 14. Oktober 1965“, sagt Pastor Jan Ringena. Er hat sein Aufnahmegerät im Gemeindehaus an der Hinterstraße in Neuenhaus aufgebaut. Dort ist ein Treffen anberaumt worden, in dem die 600-Jahr-Feier der Stadt vorbereitet werden soll. Die steht 1969 an. Mit am Tisch sitzt Karl Sauvagerd. Der Schneidermeister, der mit seiner Familie in einem kleinen Haus an der Hauptstraße lebt, will aus seinen Gedichten und Erzählungen vortragen, die er bereits seit seiner Jugend verfasst hat. Vielleicht ist etwas dabei, das gut zum Stadtjubiläum passt. „Ist das schon angestellt?“, fragt Karl Sauvagerd und schiebt schnell hinterher: „Augenblick, noch nicht!“ Er ist noch nicht ganz fertig, muss seine Tasche noch verstauen. „Ja, das macht nichts. Das läuft schon mal mit“, sagt Jan Ringena beschwichtigend. Einige Sekunden vergehen, dann trägt Karl Sauvagerd mit ruhiger Stimme sein erstes Gedicht vor – wie es bei ihm üblich ist, auf Plattdeutsch: „So’n klein Leedtien“. Der 59-Jährige ist fast eine Stunde „auf Sendung“. Er gibt Anekdoten zum Besten, Weisheiten, findet aber auch ernste Worte. Vor allem, wenn es um sein Herzensthema geht: den Erhalt der Natur. Seine Erläuterungen zwischen den Texten gibt er auf Hochdeutsch. Mit einem Abendgebet endet die Aufnahme. Was danach mit dem Tonband geschieht, ist nicht klar. Fest steht nur, dass es irgendwann mit vielen weiteren Tonbändern im Keller von Jan Ringena verschwindet. Diesen Bestand vermacht der Pastor, der von 1955 bis 1985 in der reformierten Kirchengemeinde Hoogstede tätig ist, eines Tages seinem Sohn Karl Ringena. Der nimmt den Schatz mit nach Berlin und digitalisiert ihn. Als Karl Ringena seine Eltern an Weihnachten 2017 besucht, wird er bei einem Spaziergang auf die große Karl- Sauvagerd-Ausstellung aufmerksam, die die Heimatfreunde Neuenhaus im Alten Rathaus zeigen. Er besucht sie am letzten Tag, berichtet Vorstandsmitglied Bernd Vette von seiner Vermutung, zu Hause noch eine Aufnahme von Karl Sauvagerd zu haben – und schickt sie bereits am Tag darauf per Mail nach Neuenhaus. Neben der Datei soll bei nächster Gelegenheit auch das Tonband selbst die Sammlung der Heimatfreunde ergänzen. Bei einem Vereinsabend oder „Tag der offenen Tür“ sollen Interessierte die Möglichkeit bekommen, den Mitschnitt zu hören.
In seinem Pfarrkalender von 1965 hat Pastor Jan Ringena (links) den Termin der Ausschusssitzung in Neuenhaus notiert: 14. Oktober, 17 Uhr. Zu dieser Sitzung, in der die 1969 anstehende 600-Jahr-Feier der Stadt geplant wurde, kam auch der Heimatdichter Karl Sauvagerd. Er trug Gedichte und Erzählungen vor, die Jan Ringena auf einem Tonband aufzeichnete. Diesen Mitschnitt stellte Jan Ringenas Sohn Karl Ringena (rechts) nun der Karl-Sauvagerd-Sammlung der Heimatfreunde Neuenhaus zur Verfügung. Fotos: privat Das Tonband |
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2017 |
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GN 18.12.2017 Auch überliefertes Wissen und Brauchtum sind Kulturerbe Emsländische Landschaft: Grenzen, Traditionen, Identitäten Das Jahr 2018 steht europaweit ganz im Zeichen des kulturellen Erbes. Die Emsländische Landschaft für die Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim plant daher gemeinsam mit der niederländischen Provinz Drenthe und zahlreichen örtlichen Partnern ein Projekt, das insbesondere das Immaterielle Kulturerbe diesseits und jenseits der Grenze ins rechte Licht rücken soll. Bei einem Dialogabend im Kommunal- und Kreisarchiv in Nordhorn stellten Dr. Sebastian Traunmüller, neuer Kulturmanager der Emsländischen Landschaft, und Dr. Andreas Eiynck vom Lingener Emslandmuseum nähere Einzelheiten zu dem geplanten Projekt „Grenzen, Traditionen, Identitäten“ vor. Erschienen waren Vertreter von Museen und Heimatvereinen aus der Ober- und Niedergrafschaft sowie Interessenten von weiteren Kultureinrichtungen. Traunmüller erläuterte zunächst den Begriff „Immaterielles Kulturerbe“. Im Gegensatz zum klassischen „Kulturgut“, das zumeist durch Kunstschätze und Monumente repräsentiert wird, versteht man darunter Bereiche wie Traditionen und Bräuche sowie überliefertes Wissen, Können und Fertigkeiten. Insbesondere geht es im Europäischen Kulturjahr 2018 darum, wie dieses Erbe lebendig gehalten und an künftige Generationen weitergegeben werden kann. Dr. Eiynck verwies auf entsprechende Traditionen aus der Grafschaft – vom Schoosollenbacken und Middewinterhornblasen bis zum Steinhauerhandwerk und überlieferten Agrartechniken. In einer lebhaften Diskussion wies Albert Rötterink aus Emlichheim darauf hin, dass die Grafschaft bislang vor allem Kontakte zur Twente unterhalte und kaum in die Provinz Drenthe. Kulturamtsleiter Bernhard Jansen vom Landkreis sieht hierin eine große Chance, neue Partner für die Kulturarbeit zu gewinnen. Vertreter mehrerer Heimatvereine verwiesen auf die hohe Arbeitsbelastung, die eine Mitarbeit an weiteren Projekten einschränke. Auch die finanzielle Unterstützung hatten sich manche höher vorgestellt und fragten nach Finanzierungsmöglichkeiten für andere Vorhaben. PS Dr. Traunmüller besuchte unsere Ausstellung über den Heimatdichter und Botaniker Karl Sauvagerd. Von dem gesamten Umfang dieser Ausstellung war er sehr angetan. Ende Januar werden wir gemeinsam überlegen mit welchen Holl. Partnern, wir, wann und wo eine Ausstellung in der Grafschaft Bentheim/Neuenhaus/Osterwald durchführen werden. |
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GN 25.11.2017 Sauvagerd-Ausstellung zum 25. Jubiläum der Heimatfreunde Neuenhaus erfährt großen Zuspruch
Die Ausstellung „De Tied blif Baas“ der Heimatfreunde Neuenhaus über den Dichter Karl Sauvagerd hat einen erfolgreichen Start hingelegt: Zur Eröffnungsfeier erschienen rund 150 Menschen im Alten Rathaus, weitere 80 Besucher konnte der Verein am ersten Öffnungssonntag begrüßen. Von Sebastian Hamel |
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GN 11.11.2017 Zu Ehren eines großen Grafschafters Heimatfreunde Neuenhaus zeigen Werke von Karl Sauvagerd – Eröffnung am 17. November Die Heimatfreunde Neuenhaus feiern ihr 25-jähriges Bestehen. Ebenso ist der Tod des Grafschafter Dichters Karl Sauvagerd nunmehr ein Vierteljahrhundert her. Mit einer Ausstellung im Alten Rathaus will der Heimatverein das vielfältige Wirken Sauvagerds beleuchten. Von Sebastian Hamel |
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Einladung
die Heimatfreunde Neuenhaus e. V. feiern in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Wir nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, Ihnen uns und unsere Arbeit vorzustellen. |
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Einladung zum Tag der offenen Tür Auch in diesem Jahr - der Verein blickt auf sein 25-jähriges Bestehen zurück - veranstalten wir, die Heimatfreunde Neuenhaus e. V. einen Tag der offenen Tür und geben in diesem Rahmen allen Mitgliedern, Freunden und Interessierten die Möglichkeit, einen Einblick in unsere vielfältigen Arbeitsbereiche. In der Zeit von 14.00 – 18.00 Uhr am 17.09.2017 stellen wir uns in unserem Vereinsheim an der Lager Straße wieder vor. Wir geben Ihnen einen Einblick sowohl in das umfangreich vorhandene Bild-, Dokumenten- und Textmaterial aus Neuenhaus und seiner Geschichte als auch in unsere verschiedenen Tätigkeitsbereiche vom Hochzeitsservice über Archivarbeit bis hin zu einer kurzweiligen Kommunikationsebene. Nutzen Sie die Gelegenheit, mit uns ins Gespräch zu kommen. Gern geben wir auch Auskunft über den Stand der Vorbereitungen der diesjährigen Ausstellung, die die Lebensleistung des Neuenhauser Heimatdichters Karl Sauvagerd anlässlich seines 25. Todestages zum Gegenstand hat. Nutzen auch Sie die Gelegenheit, die Heimatfreunde Neuenhaus näher kennzulernen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Georg Hagmann (1. Vorsitzender) |
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Besuch Christian Lonnemann Für eine Besichtigung unserer Vereinsräume hatten wir Christian Lonnemann, Leiter des Kreis- und Kommunalarchivs Nordhorn eingeladen. Von den gezeigten wertvollen Dokumenten unserer Heimatstadt war er sehr angetan. Er versprach uns professionell und bei der Archivierung zu unterstützen |
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GN 24.6.027 Vereine auf der Suche nach Strategien gegen Mitgliederschwund |
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Der Seniorenbeirat der Stadt Neuenhaus informierte sich bei den Heimatfreunden über deren Archivarbeit, den Hochzeitsservice Am Ehrenamtsabend 29.6.17 im Festzelt Kommersabend des Schützenvereins Neuenhaus werden Mitglieder der Heimatfreunde teilnehmen-
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Van Gogh Haus Drenthe in Nieuw-Amsterdam | ||||
Liebe Mitglieder, Sponsoren und Heimatfreunde!
Im 25. Jahr des Bestehens der Heimatfreunde fällt auch der 25. Todestag unseres Heimatdichters Karl Sauvagerd. Karl Sauvagerd starb am 06. Februar 1992 in Uelsen. Die GN berichteten Anfang Februar darüber. Es ist vorgesehen, im Nov/Dez in einer Ausstellung Karl Sauvagerds umfangreiches Wirken zu würdigen. Unser Heimatdichter Heinrich Kuiper feierte am 27. Mai seinen 80. Geburtstag.
Die Heimatfreunde haben ihm zu seinem Jubiläumsgeburtstag gratuliert.
Es ist vorgesehen, am Mittwoch, 7. Juni, in der Lager Straße eine
kleine Geburtstagsfeier mit Vertretern der Presse zu veranstalten. Bei der Eröffnung des Kreis- und Kommunalarchivs haben wir unseren
Verein mit den Aktivitäten des Hochzeitsservice , der Archivarbeit
und der Zusammenarbeit mit der Stadt Neuenhaus vorgestellt. Der Hochzeitsservices
bei den standesamtlichen Trauungen im Alten Rathaus Informationen sind unter der Tel. Nr 05941 - 8810 zu bekommen. |
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Unser Heimatdichter
Heinrich Kuiper feiert heute seinen 80. Geburtstag. Die Heimatfreunde
gratulieren ganz herzlich. |
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Tag der offenen Tür Am Freitag, den 28. April 2017 wurde das Kreis-und Kommunalarchiv in
Nordhorn eröffnet. |
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GN
An Dinkel + Vechte Erinnerung an Karl Sauvagerd Zum 25. Todesjahr: Heimatfreunde würdigen Verdienste des Neuenhauser Forschers Karl Sauvagerd in seinem Haus in Uelsen. Fotos: privat Die Heimatfreunde Neuenhaus haben kürzlich Kinder des Johannis-Kindergartens empfangen und Karl Sauvagerds Wirken für die Heimatgeschichte gewürdigt. gn Neuenhaus. Die Kinder des lutherischen Kindergartens, Projektgruppe „Unsere Stadt Neuenhaus“ besuchten kürzlich die Heimatfreunde an der Lager Straße in Neuenhaus. Deren 1. Vorsitzender Georg Hagmann erzählte den jungen Gästen viele interessante Geschichten und zeigte alte und neue Fotos von markanten Gebäuden der Dinkelstadt. Die Kinder erkannten viele Unterschiede zwischen Neuenhaus früher und jetzt. Das Interesse der Kindergartenkinder an den Hochzeitsfotos und des Hochzeitsservices der Heimatfreunde war sehr groß. Das Foto vom „alten Mann“ in der Vitrine, dem Neuenhauser Heimatdichter Karl Sauvagerd, fand besonderes Interesse. Weitere Besichtigungen und Erkundigungen sollen demnächst folgen. Die Heimatfreunde Neuenhaus möchten im 25. Todesjahr die vielfältigen Verdienste Karl Sauvagerds auf dem Gebiet der Heimatpflege und Heimatforschung im kommenden Herbst mit einer Ausstellung im Alten Rathaus würdigen. Karl Sauvagerd hat die Heimatliteratur um unzählige Gedichte, Geschichten und mehrere Romane bereichert. Er war maßgeblich an der Entwicklung einer interregional vereinbarten Schreibweise für das Niederdeutsche, der sogenannten Vosbergen-Schreibweise, beteiligt. „Häideblomen“ nannte Karl Sauvagerd sein erstes Buch, das 1948 herausgegeben wurde. Sein zweites Buch – ganz der Lyrik gewidmet – erschien 1955 unter dem Titel „De Tijd blif Baas“. Sein Lebenswerk krönte der Neuenhauser mit zwei Bänden des Wortgutes „Unser Grafschafter Platt“. Eine Sammlung des umfangreichen Herbariums von Karl Sauvagerd ist kürzlich den Heimatfreunden übergeben worden. Der Grafschafter Heimatdichter wurde 1977 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens ausgezeichnet. Am 6. Februar 1992 starb der Heimatforscher in Uelsen. Die Heimatfreunde Neuenhaus möchten Karl Sauvagerds Werk wieder ins Bewusstsein der Bevölkerung der Grafschaft Bentheim bringen. Über Beiträge zu dieser Ausstellung würden sich die Heimatfreunde sehr freuen. Meldungen und Informationen sind unter Telefon 05941 8810 erbeten. |
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Heimatfreunde Neuenhaus Die Kinder des ev.-luth. Johannis Kindergartens, Projektgruppe „Unsere Stadt Neuenhaus“ besuchten die Heimatfreunde an der Lager Straße. Unser erster Vorsitzender Georg Hagmann erzählte viele interessante Geschichten und zeigte alte und neue Fotos der Stadt Neuenhaus von markanten Gebäuden. Die Kinder erkannten viele Unterschiede zwischen Neuenhaus früher und jetzt. Das Interesse an den Hochzeitsfotos, vom Hochzeitsservice der Heimatfreunde war sehr groß. Das Foto vom „alten Mann“ in der Vitrine, unserem Neuenhauser Heimatdichter Karl Sauvagerd, fand besonderes Interesse. Weitere Besichtigungen und Erkundigungen sollen demnächst folgen. |
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Heimatvereine treffen sich im Nordhorner Stadtmuseum Der Grafschafter Museumsverein hatte am 31.01.2017 die Heimatvereine der Grafschaft in das Stadtmuseum Nordhorn im Nino-Hochbau eingeladen und zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter waren gekommen.
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Das Treffen diente vor allem dem gegenseitigen Kennenlernen. Dabei nahm Nadine Höppner, seit dem 01.03.2016 Museumsleiterin, die Gelegenheit wahr, sich vorzustellen und anschließend die Gäste durch die Räumlichkeiten zu führen. Außerdem stellte sie die aktuelle Ausstellung „Christa Peters – Bilder einer (fast) vergessenen Fotografin“ vor, die auf reges Interesse traf. Die anschließend geführten Gespräche bei Kaffee und Kuchen machten deutlich, dass ein großer Bedarf an Information, Austausch und Zusammenarbeit besteht. Auch das Thema Internetpräsenz nahm einen großen Platz ein. Die Runde verständigte sich auf ein zeitnahes Treffen der Vorsitzenden zur weiteren Bearbeitung dieser Themen. |
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Am Neujahrsmorgen Auch, wenn es noch so früh
ist, würden wir uns sehr freuen, wenn viele unserer Mitglieder
an dieser Veranstaltung teilnehmen würden |
Het oude Jaar is nu vorby, |
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2016 |
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Wachtumzug Am Silvesterabend findet wieder der traditionelle
"Wachtumzug" statt. Ab 20:00 Uhr startet der Wachtumzug an
der Boussy-Saint-Antoine-Brücke beim Uelser Tor in der Hauptstraße
4 in Neuenhaus. |
Wachtlied:" Doar kom wy aangetreden, |
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Twentsche Middewinterhornwanderung Am 18.12.2016 findet die Twentsche Middewinterhornwanderung auf dem
Landgut Twickel statt. |
Landgut Twickel Das einzigartige, historische Landgut Twickel in der Region Twente bietet ausgezeichnete Möglichkeiten für Tagesausflüge. Die Grösse des Landguts beträgt sage und schreibe 4.100 hektar. Sowohl im Waldgebiet mit jahrhundertealtem Eichenbewuchs, Bächlein und Holzwällen, als auch entlang lieblich hügelnder Acker, Weideflächen und Heidefeldern befinden sich wunderschöne Rad- und Wanderwege. Besuchen sie auch den berühmten Schlosspark, den Gemüsegarten und den Landgutladen. Eine reiche Historie Die Geschichte Twickels reicht bis ins Mittelalter zurück. Zwischen 1347 und 1953 wurde das Landgut immer väterlicherseits dem Sohn bzw. der Tochter vererbt. Auf diese Weise kam das Landgut im Laufe der Zeit in den Besitz der Familien Van Twickelo, Van Raesfelt, Van Wassenaer Obdam und Familie Van Heeckeren van Wassenaer. Die letzte Besitzerin, Baronin Van Heeckeren van Wassenaer, Gräfin Van Aldenburg Bentinck, blieb kinderlos und beschloss im Jahre 1953 Twickel in eine Stiftung um zu wandeln, und somit das Ganze als Natur- und Kulturmonument zu erhalten. Twickel ist gegenwärtig eines der ansehnlichsten und best erhaltenen Landgüter in den Niederlanden. Schloss Twickel Das Schloss befindet sich in zentraler Lage inmitten der Ländereien. Die ältesten Gebäudeteile worunter der Turm stammen aus dem 15. Jahrhundert. Über Jahrhunderte wurde das Schloss stetig ausgebaut und verschönert. Im 18. Jh. zum Beispiel, wurden die Bauhäuser mit den Pferdeställen und Kutschenhaus am Vorplatz errichtet. Schloss Twickel wird noch immer bewohnt. Aufgrund der empfindlichen Innenausstattung ist der öffentliche Zugang eingeschränkt. An einigen Tagen im Jahr jedoch, wird es Besuchern ermöglicht an Schlossführungen teil zu nehmen. |
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Herzliche Einladung zur Ausstellungseröffnung Am Mittwoch, dem 23.11.2016, eröffnen wir um 18 Uhr im Alten Rathaus die Fotoausstellung Neuenhaus feiert Die Neuenhauser Bürger und ihre Gäste haben von jeher gern
gefeiert. Die Ausstellung ist nach der Eröffnung sonntags vom 27.11. bis 18.12. jeweils von 14.00 – 18.00 Uhr geöffnet und außerdem noch am Wochenende mit dem Weihnachtsmarkt und am 2. Weihnachtstag, dem 26.12.2016 |
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Tag
der offen Tür Wir
bezogen in den vergangenen Monaten neue Räume in der Lager Straße
19, weil die bisherigen Vereinsräume zugunsten Wir haben dieses Ereignis zum Anlass genommen, unsere Arbeitsbereiche vorzustellen: |
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Unsere diesjährige Radtour, mit anschließendem Grillen fand am Samstag, den 6. August bei herrlichem Wetter statt. | ![]() |
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Heimatfreunde danken für die Mithilfe beim Umzug von der Morsstraße zur Lagerstrasse | ![]() |
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Excursionen Heimatfreunde 2016 Das
Geheimnis der Emsauen |
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Programm für das 2. Halbjahr 2016
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Jahreshauptversammlung Protokoll der Jahreshauptversammlung |
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Umzug in die
Lager Straße 19 (ehealige Landwirtschaftsschule) Wir würden uns sehr freuen, wenn uns einige Mitglieder beim Umzug von der Morsstraße in die neuen Räume an der Lagerstraße helfen würden. |
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